Posts Tagged ‘Zapallar’

Der Countdown läuft…

Donnerstag, März 24th, 2011

Die letzten Tage hier in Zapallar verging wahnsinnig schnell. Am Montag und Dienstag war das Wetter leider nicht allzu schön und wir verbrachten die Zeit vorwiegend im Haus. Ab Mittwoch war dann aber bereits wieder Bikini-Wetter angesagt und dies nutzten wir auch, um noch ganz viel Sonne zu tanken. Schliesslich fliegen wir bereits am Freitag nach Patagonien und laut Wetterbericht herrscht dort gerade eisige Kälte. Brrr…
Nicht einmal die vielen kleinen Erdbeben der letzten Tage haben uns aus der Ruhe gebracht. Beim ersten Wackeln war uns zwar schon etwas Angst und Bang zu Mute, doch zum guten Glück war das kleine Beben der Stärke 5.3 sehr schnell vorbei.

Die Zeit rinnt unaufhaltbar und in vier Wochen stehen wir bereits wieder auf Schweizer Boden. Umso mehr freuen wir uns nun noch auf das bevorstehende Abenteuer Patagonien.

Liebe Grüsse und hasta la proxima,
Barbara & Sven

Die Feuerwehr – Unser Freund und Helfer

Montag, März 14th, 2011

Am letzten Montag verliessen wir Mendoza und fuhren nach einem guten Monat in Argentinien über die Anden nach Chile. Der Ausblick war wunderschön und so verging die Fahrt sehr schnell. Nur an der Grenze zitterten wir etwas, als die Zöllner Svens Rucksack genauer unter die Lupe nahmen. Zum guten Glück wurden unsere „illegalen Güter“ nicht entdeckt und wir konnten die Reise fortsetzten.

Müde aber glücklich kamen wir am späteren Abend dann in Zapallar, 180 Kilometer nördlich von Santiago de Chile an. Hier wurden wir sofort von Romy, einer Verwandten von Sven und ihrem Bruder Walti in Empfang genommen und mit einem leckeren Schweizer Nachtessen willkommen geheissen. Erschöpft von der langen Reise verkrochen wir uns dann auch ziemlich schnell ins Bett und freuten uns unglaublich über die kuscheligen Daunendecken, die wir in den vergangenen Monaten nicht nur einmal vermisst haben und das eigene Bad.

Nachdem wir in den ersten Tagen nicht allzu viel Glück mit dem Wetter hatten und die meiste Zeit gemütlich zuhause verbrachten, meinte es Petrus im zweiten Teil der Woche besser mit uns und so zog es uns jeweils gleich nach dem Frühstück an den Strand.

Wir hätten nun wirklich nicht gedacht, dass wir gerade hier in Zapallar, wo eigentlich nur Erholung, Sonne und Meer auf dem Plan gestanden haben, eine actionreiche Nacht erleben würden. Am Freitagmorgen erreichte uns die Nachricht des starken Erdbebens in Japan und dass der ausgelöste Tsunami direkt auf die Küste Chiles zurollt. Nachdem wir uns ausgiebig informiert haben, verbrachten wir zuerst einmal einen schönen Nachmittag am Strand, denn die grosse Welle wurde erst auf Mitternacht erwartet. Als wir gegen den Abend zurück kamen, erfuhren wir, dass alle Bewohner, welche unterhalb von 30 Metern über Meer wohnhaft sind, ihr Haus verlassen müssen. So packten wir um 21 Uhr einen Rucksack mit den wichtigsten Sachen und fuhren in das höher gelegene Dorfzentrum. Um die Zeit totzuschlagen, quartierten wir uns zuerst einmal in einem Restaurant ein. Um Mitternacht mussten wir das Lokal allerdings verlassen und so setzten wir uns in Waltis Auto, in der Annahme, dass der Tsunami die Küste nächstens erreichen würde und wir zurück ins warme Haus kehren können. Per Radio hielten wir uns auf dem Laufenden und warteten ab. Die Stunden vergingen dann aber, ohne dass eine Entwarnung für unsere Region ausgesprochen wurde und so schlief der eine oder andere immer mal wieder für kurze Zeit ein. Um 4 Uhr nachts schmerzten uns langsam alle Knochen und die Blase drückte. So statteten wir der Feuerwehr einen Besuch ab. Nachdem sie uns freundlich ihre Toilette zur Verfügung gestellt hatten, boten sie uns sogar ihr Sofa für die weitere Wartezeit an und wir nahmen dieses Angebot natürlich sehr gerne an. Dort schliefen wir zwei dann auch ziemlich schnell ein (wir sind es uns langsam gewohnt, überall und jeder noch so unmöglichen Position zu schlafen…), doch Romy, Walti und seine Freundin hielten die Stellung und verfolgten weiterhing die Nachrichten. Als wir von einem der netten Feuerwehrmänner sogar noch liebevoll zugedeckt wurden, entschieden wir, dass die Feuerwehr in dieser Nacht wirklich unser Freund und Helfer ist. Morgens um 8 Uhr war der Tsunami unterdessen nördlich und südlich von Santiago angekommen, doch für die Bewohner Zapallars und der näheren Umgebung hiess es weiterhin abwarten. Unsere Geduld wurde dann aber belohnt. Nachdem wir sogar noch mit einem Frühstück überrascht wurden, waren die Strapazen kurz nach 9 Uhr endlich vorbei und die seit Stunden erhoffte Entwarnung ausgesprochen. Im Nu sprangen wir ins Auto und fuhren endlich zurück. Nach zwei Stunden Tiefschlaf waren alle Anstrengungen schon fast wieder vergessen und es zog uns wieder an den Strand. Dort konnten wir uns dann mit eigenen Augen davon überzeugen, dass Zapallar verschont geblieben wurde und die zwar etwas unruhigen Wellen in der Nacht keinerlei Schaden angerichtet haben. So haben unsere Schutzengel einmal mehr einen hervorragenden Dienst erwiesen und wir können die kommenden zwei Wochen in Zapallar weiterhin in vollen Zügen geniessen.

Wir liegen am Strand, baden in den hohen Wellen, verschlingen ein Buch nach dem anderen, essen ausgezeichneten Fisch und kosten den ruhigen Abschluss unserer langen Reise zu richtig aus.

Wir hoffen, es geht auch euch so gut und schicken wieder einmal ganz viel Wärme über den grossen See!

Ganz liebe Grüsse und bis zum nächsten Mal
Barbara & Sven

Weinparadies Mendoza

Sonntag, März 6th, 2011

Am vergangenen Sonntag fuhren wir zurück nach Buenos Aires. Am Abend trafen wir uns erneut mit Maria und Ivan und verbrachten gemeinsam ihren letzten Abend in Südamerika.
Am Montag schliefen wir uns dann zuerst einmal aus und verbrachten den Nachmittag im bekanntesten der 48 Stadtviertel. La Boca ist bei den Touristen wegen den originellen Häuser bekannt, welche aus dem Blech von alten Schiffen gebaut und bunt bemalt wurden. Ausserdem findet man in den wenigen Strassen unzählige Bars und Restaurant mit Live Tango Shows und Souvenirläden.

Am Dienstag machten einen ausgiebigen Spaziergang durch das Naturreservat von Buenos Aires und genossen das Picknicken am Meer.

Abends nahmen wir dann voraussichtlich zum letzten Mal den Nachtbus und fuhren nach Mendoza.

Mendoza liegt im zentralen Westen von Argentinien und ist besonders für den Weinbau bekannt. So buchten wir für den Donnerstag dann auch gleich eine Weintour, um uns vom guten Geschmack des Weines zu überzeugen. Bis zum ersten Glas Wein mussten wir uns dann aber noch etwas gedulden, denn zuerst fuhren wir in eine Ölivenölfabrik, wo uns der Prozess der Ölgewinnung erklärt wurde. Weiter ging es dann zum ersten Weingut. Eine freundliche Mitarbeiterin des Familienunternehmens führte uns in die Rotweinherstellung ein und erklärte bei der anschliessenden Weindegustation wie guter Wein aussehen, riechen und schmecken sollte. Auch im zweiten Weingut genossen wir hervorragenden Malbec, Cabarnet, Shyraz,… und lernten dabei zwei nette Tschechen kennen. Nach dem zweiten Weingut ging es dann noch hochprozentiger zu und wir degustierten verschiedenste Liköre. Zwar begeistert von den unterschiedlichen Wein- und Likör Sorten, verliessen wir jede Örtlichkeit leider ohne Einkäufe, denn unsere Rucksäcke sind sowieso schon viel zu schwer.

Wie sich herausstellte, hatten wir sehr viel Glück genau jetzt in Mendoza anzukommen. Denn genau über dieses Wochenende fand das jährliche Weinfestival (Vendimia) statt, an der Samstagabend die nationale Weinkönigin gekürt wurde. Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen und ergatterten zwei der wenigen übrigen Tickets für diese Veranstaltung und wurden Zeugen von argentinischer Feststimmung. Damit auch alle Zuschauer richtig in Stimmung waren, wurde das argentinische Nationalgetränk (Rotwein!) jedem in einem kleinen Tetrapak in die Hand gedrückt. Zusammen mit 30‘000 Zuschauern prostete man sich dann auch gegenseitig zu und genoss das dargebotene Tanzspektakel. Nachts um 12 Uhr war das Fest dann noch lange nicht vorüber, denn nun wurde die Weinkönigin gewählt. Nach einem stündigen Wahlprozess gewann die einzige blonde Bewerberin und verkniff sich sogar das Weinen beim Aufsetzten der Krone. Ob sie vielleicht schon wusste, dass sie zur Reina gekürt wird? Wir wunderten uns schon etwas, als wir sahen, dass bereits eine Stunde nach der Wahl, somit nachts um 1 Uhr, eine Zeitung mit den Neuigkeiten verkauft wurde…

Heute geniessen wir noch etwas das gute Wetter hier in Mendoza, trinken eine gute Flasche Wein und essen ein grosses argentinisches Steak zum Abschied von Argentinien, bevor es dann morgen früh nach Zapallar, Chile geht. Dort verbringen wir die nächsten Wochen und entspannen uns von allen Strapazen der letzten Monate. Ende März müssen wir schliesslich wieder ausgeruht und fit sein, um zum Abschluss unserer 8 monatigen Reise noch Patagonien zu bereisen.

Wir hoffen, dass sich der Winter bei euch so langsam verzieht, damit uns dann in wenigen Wochen die warme Frühlingssonne und blühende Blumen begrüssen.

Un beso y hasta la proxima vez!
Barbara & Sven


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