Über unseren Aufenthalt in Mérida gibt es eigentlich nicht allzu viel zu berichten. Da uns die Stadt nicht wirklich gefallen hat, verbrachten wir den Dienstag vorwiegend am Pool des Hostels und genossen die Sonne und ein gutes Buch.
Am Mittwoch fuhren wir dann voller Vorfreude nach Playa del Carmen und hofften dort Sonne und ein schönes Bed & Breakfast anzutreffen. Dem war dann leider nicht so. Als wir nach fünf Stunden Busfahrt ankamen, türmten sich die Wolken über unseren Köpfen und es war nichts von der karibischer Hitze zu spüren. Aus unerklärlichen Gründen weigerten sich die Taxifahrer dann auch noch, uns in unsere Unterkunft zu bringen und so liessen wir uns von einem Fahrradfahrer überreden, uns zu chauffieren. Wir sassen dann also, mitsamt unserem Gepäck, in einer Holzkiste, welche vorne am Fahrrad befestigt war und kamen uns doch etwas komisch vor, besonders weil der arme Mexikaner kaum Atem fand, um die schwere Last zu transportieren.
Im Bed & Breakfast angekommen traf uns jedoch erst so richtig der Schlag. Wir haben uns bei der Auswahl eines geeigneten Hostels schliesslich so richtig Mühe gegeben, da wir dachten, zu unserem 8 jährigen Jubiläum können wir uns einmal so richtig etwas leisten… Nun ja, wir fanden uns in einem Zimmer wieder, dessen Türe sich nicht schliessen liess, man die Federn der Matratzen nur zu gut spürte und der Dreck einfach unübersehbar war. So hatten wir uns die Karibik also wirklich nicht vorgestellt und zum ersten Mal in all den Wochen wünschten wir uns sehnlichst in unserm Zuhause in Stäfa zu sein.
Als wir dann auch noch bemerkten, dass während der Fahrt von Mérida nach Playa del Carmen Barbara’s absolute Lieblings-Mammut-Jacke geklaut wurde, war der Tag sozusagen gelaufen.
Bekanntlich folgt nach einem Tief auch wieder ein Hoch und so waren wir am Donnerstag bereits wieder besseren Mutes. Wir erkannten, dass ein schäbiges Hostel und eine geklaute Jacke nun wirklich nicht weiter schlimm sind. Schliesslich hätten wir uns auch ein Bein brechen können oder ausgeraubt werden.
Am Donnerstag fuhren wir dann in die nahegelegene Maya Fundstätte Tulum, welche direkt am Meer liegt. Dort spazierten wir mit tausenden weiteren Touristen durch die schöne Anlage und bestaunten viel mehr die Leguane als die Tempel (wir haben schliesslich auch schon sooo viele Maya Tempel gesehen…). Zwischendurch badeten wir dann auch noch im warmen Meer und so langsam kam auch bei uns das Karibik-Feeling auf.
Zum Abschluss haben wir dann sogar noch einen riesigen Leguan aus nächster Nähe kennengelernt und waren erstaunt, wie zutraulich diese Tiere sind.
Am Freitagmorgen nahmen wir dann eine Fähre, um auf die nahegelegene Insel Cozumel zu kommen. Wer sich nun etwas wie die Bodensee Fähre vorstellt, liegt definitiv falsch. Denn bereits beim Besteigen des Schiffes nahmen wir einen säuerlichen Geruch war und schon nach kürzester Fahrzeit war klar, woher der Gestank kam. Da die Fähre auf den Wellen so stark schaukelte, war es ein Wunder, dass es uns nicht schlecht wurde. Doch vorne, hinten, rechts und links von uns sassen Passagiere, welche sich nur noch knapp in den Bänken halten konnten und von einer Angestellten dankbar den „Kotzbeutel“ entgegennahmen. Getoppt wurde diese Situation dann noch von drei jungen Mexikanern, welche mitten in den sich übergebenden Passagieren karibische Lieder geträllert haben… (ob sie wohl einfach die Geräusche übertönen wollten?)
Auf Cozumel fanden wir dann endlich wieder einmal ein gutes Hostel vor und verbrachten den Nachmittag in den Liegestühlen auf der Dachterasse.
Heute Morgen erwachten wir beide früh, denn die Nervosität auf den bevorstehenden Tag raubte uns den Schlaf. Wir haben uns heute in die Unterwasserwelt vorgewagt und einen Schnuppertauchkurs gemacht. Nachdem uns Gabriel, unser Tauchlehrer mit dem nötigen Material ausgerüstet und uns einige wichtige Grundregeln des Tauchens nahegebracht hat, fuhren wir direkt ans Meer. Dort zwängten wir uns in einen Neoprenanzug, schnallten uns Flossen, Taucherbrille und Weste an und ab ging’s ins feuchte Nass. Die ersten Minuten unter Wasser waren etwas komisch, denn wir hatten stets das Gefühl zu wenig Sauerstoff zu erhalten. Doch nach einiger Zeit gewöhnten wir uns ans Atmen über eine Sauerstoffflasche und fühlten uns immer sicherer. Ganz langsam, um den Druck auszugleichen tauchten wir immer tiefer in die Unterwasserwelt ab und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da unten fanden wir ein Paradies, welches unbeschreiblich ist. Bunteste Fische schwammen um uns herum, noch nie gesehene Wasserpflanzen sahen wir aus nächster Nähe und eine Wasserspinne und ein Krebs auf den Händen zu halten, war unbeschreiblich.
Wir freuen uns schon riesig, am Montag einen weiteren Tauchgang vom Boot aus zu wagen! Vielleicht kaufen wir bis dahin auch noch eine Unterwasser-Kamera, um euch am Paradies teilhaben zu lassen…
Wir wünschen euch einen gemütlichen „Samichlaus-Tag“ und lasst euch von Schmutzli nicht mitnehmen!
Ganz liebe Grüsse aus dem karibischen Mexiko!
Barbara & Sven
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