Am Freitag verliessen wir Cuzco und fuhren per Bus an den Titicacasee. Der Titicacasee ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3810 Metern und verbindet Peru mit Bolivien.
Für den Sonntag buchten wir dann auch eine Tour auf dem Lago Titicaca und erkundeten die Insel Taquila und zwei der schwimmenden Inseln der Urus.
Früh morgens wurden wir im Hostel abgeholt und an den Hafen in Puno gebracht. Dort bestiegen wir gemeinsam mit weiteren Touris ein Boot und fuhren auf die Isla Taquila, welche weit draussen im Titicacasee liegt. Nach einem steilen Anstieg vom Bootsanleger, führte ein wunderschöner Weg mit tollen Ausblicken zum Dorfplatz der Insel. Taquila wird von ca. 2000 Bewohnern bewohnt, welche in erster Linie von der Textilherstellung leben. Sehr überraschend war, dass vor allem die Männer die Wolle spinnen und für die Gegend typischen langen Mützen stricken, während die Frauen kunstvolle Hüftbänder weben.
Zum Mittagessen wurden wir mit einer sehr leckeren Forelle überrascht und tranken einmal mehr viel Cocatee, welcher gegen Probleme der Höhenkrankheit helfen soll.
550 steile Treppenstufen führten uns danach zurück zu unserem Boot und wir fuhren zu den schwimmenden Inseln der Urus (Seemenschen), einer weiteren Attraktion des Titicacasees.
Nach einem gemütlichen Tag in Puno, überquerten wir am Dienstag per Bus die Grenze von Peru nach Bolivien. So langsam sind wir schon richtig geübte Grenzgänger und wir sind froh, dass wir immer so freundlich durchgewinkt werden. Die lieben Amis haben es da oft etwas komplizierter, denn diese werden hier in Südamerika arg unter die Lupe genommen. Mitleid von uns erhalten sie allerdings nicht; wir können uns schliesslich noch allzu gut erinnern, wie mühsam unsere Flughafenaufenthalte in den Staaten jeweils waren.
Acht Kilometer südlich der Grenze haben wir uns in Copacabana niedergelassen, um auch noch die Sonneninsel, die grösste Insel des Titicacasees zu erkunden. Um Svens Wanderlust zu stillen, wanderten wir vom Norden der Insel in den Süden. Der Sauerstoffmangel auf dieser Höhe, die Mittagssonne und die steilen Anstiege forderten uns bei diesem Unternehmen so einiges ab. Die wunderschöne Sicht über den Titicacasee und die Anden entschädigten aber die Strapazen und wir genossen den Tag auf der Isla del Sol sehr.
Heute Morgen haben wir Copacabana bereits wieder verlassen und sind nun in La Paz, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt angekommen. So ganz gelingt es uns leider nicht, an die Höhenverhältnisse anzupassen. Kopfschmerzen gehört zu unserem ständigen Begleiter und Barbara scheint den eingeschränkten Sauerstoffgehalt für das Zentrum ihres Körpers zu gebrauchen, sodass ihre Füsse und Hände ständig einschlafen.
So zieht es uns schon bald in tiefere Gefilde; doch zuerst wagen wir uns auf eine abenteuerliche Bike Tour. Mehr dazu beim nächsten Mal!
Ganz liebe Grüsse
Barbara & Sven
Cuzco – Puno – Copacabana – La Paz auf einer größeren Karte anzeigen