Atemberaubende Tage rund um Cuzco

Januar 7th, 2011

Seit dem letzten Freitag sind wir nun schon in der Gegend von Cuzco und es gefällt uns hier sehr gut! Nach anfänglichen Problemen mit der Höhenkrankheit haben wir uns ans Leben auf über 3000 Metern gewöhnt und geniessen das peruanische Treiben und die Freundlichkeit der Einheimischen sehr.
Wir habt ihr das neue Jahr begonnen? Mit Bleigießen, Sekt und Feuerwerk? Oder so wie es in Peru Brauch ist mit 12 Weintrauben und gelben Unterhosen? Um Mitternacht werden mit jedem Glockenschlag 12 Weintrauben gegessen. Jede dieser Trauben symbolisiert einen Monat des kommenden Jahres und sollen ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2011 bringen. Eine weitere peruanische Silvestersitte ist es, am Neujahrsabend gelbe Unterwäsche zu tragen. Hoffen wir mal, dass uns das Jahr 2011 ebenfalls Glück bringt, obwohl wir es dann doch sein liessen, eine gelbe Unterhose von der Strasse zu kaufen…

Nachdem wir einige Tage in Cuzco selber verbracht haben, machten wir am Sonntag einen Ausflug ins Valle Sagrado (das heilige Tal der Inkas). Nach einem kurzen Stopp bei einem traditionellen Markt, fuhren wir weiter nach Pisaq, einer berühmten Inkastadt und liefen zusammen mit unserer Reisegruppe und dem Führer durch die Anlage.
Nach einem Mittagessen, welches wir wohl besser ausgelassen hätten (man weiss halt nie, wie lange die Gerichte bei einem Buffet schon dort stehen), ging es dann nach Ollantaytambo, einem kleinen Nest an einer Inkaruine. Auch hier stiegen wir erneut hunderte Treppenstufen empor, um die schöne Aussicht von der Spitze der Ruine zu bewundern.
Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch auf einen zweiten Markt und da es schon so richtig kalt war, konnten auch wir der Versuchung nicht widerstehen und kauften uns eine kuschelig warme Alpaca Mütze und einen Schal.

Am Dienstag starteten wir unsere zweitägige Tour zum Machu Picchu. Per Andenbahn reisten wir nach Agua Caliente, der Basisstation für die Besichtigung dieser gut erhaltenen Ruinenstadt der Inka. Machu Picchu wurde im Jahr 2007 zu einem der sieben neuen Weltwunder gewählt. Über vier Jahrhunderte war die Stadt in Vergessenheit geraten, bis sie 1911 Hiram Bingham auf der Suche nach der letzten Stadt der Inka wiederentdeckte.
Den Dienstagnachmittag nutzen wir noch für ein entspannendes Bad in den heissen Quellen in Agua Caliente und gingen dann früh schlafen, denn für den nächsten Tag hiess es früh aufstehen.
Um den absolut perfekten Blick über Machu Picchu zu erhalten, kann man einen der beiden Gipfel, zwischen denen die Inkaruinen liegen, besteigen. Da täglich mehr als 2000 Besucher Machu Picchu besuchen, jedoch nur gerade einmal 400 Besucher täglich den Wayna Picchu besteigen dürfen, muss man früh aufstehen. Dies taten wir dann auch und obwohl wir um 3.00 Uhr nachts liebend gerne den Wecker einfach wieder abgestellt hätten, schaften wir es irgendwie aus den Federn. Als wir um 3.20 Uhr an der Busstation ankamen, standen dort bereits etwa 30 weitere Frühaufsteher. Da der erste Bus allerdings erst um 5.30 Uhr abfuhr, hiess es warten, warten und nochmals warten. Tatsächlich schafften wir es dann aber auf den zweiten Bus und erreichten den Eingang von Machu Picchu kurz vor 6 Uhr. Dort stellten wir uns wieder in die bereits etwas längere Schlange, denn einige super fitte haben die acht Kilometer schon mitten in der Nacht zu Fuss zurück gelegt, um noch vor den Busreisenden oben zu sein oder aber haben sich sogar eine Nacht im Luxushotel Machu Picchu geleistet. Eine Nacht dort kostet übrigens nur gerade einmal 800 Dollar…
Das frühe Aufstehen hat sich dann aber wirklich gelohnt und wir erhielten nicht nur den Eintrittsstempel, sondern auch die Bewilligung um 10.00 Uhr auf den Gipfel, den Wayna Picchu zu klettern.
Beim Betreten der Anlag, lag die komplette Inkastadt noch in dichtem Nebel und wir konnten die Ruinen nur erahnen. Als wir dann aber etwas weiter oben ankamen, zogen die Nebelschwaden tatsächlich davon, und Machu Picchu zeigte sich in seiner ganzen Schönheit. Mystisch im Dschungel verborgen erhebt sich diese Inka-Stätte aus den Anden hervor – ein Anblick, wie man ihn nur schwer beschreiben kann. Kurze Zeit später wurde der Nebel dann wieder so dick, dass man kaum mehr etwas sehen konnte. Dieses Wechselspiel des Wetters machte für uns den Besuch nur noch interessanter und wir waren enorm froh, dass es nicht regnete, denn der Januar gilt eigentlich für sehr ungeeignet, um Machu Picchu zu besichtigen.
Die nächsten Stunden schlenderten wir durch die sehr grosse Anlage und machten uns für den Aufstieg zum Wayna Picchu bereit. Nachdem wir dann erneut 30 Minuten in der Schlange gestanden sind, ging es auch für uns los. Der Aufstieg auf den Wayna Picchu war sehr anstrengend, denn die gesamten Höhemeter erklimmt man über sehr ungleichmässige Treppenstufen. Barbaras Kondition war eindeutig nicht für solche Strapazen vorbereitet und so dachte sie zwischendurch schon ans Aufgeben, doch der Wille versetzt ja bekanntlich Berge…
Völlig ausser Atem und durchgeschwitzt kamen wir dann eine Stunde später auf dem Gipfel des Wayna Picchu an und es war uns klar, dass sich die Mühe des Aufstieges definitiv gelohnt haben. Selten haben wir etwas Eindrücklicheres gesehen und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Erst als dann doch noch der Regen einsetzte, machten wir uns auf den Rückweg und kletterten die gefühlten 2000 Treppenstufen zurück zum Eingang.
Wieder in Agua Caliente angekommen, besteigen wir erneut den Andenzug, um zurück nach Cuzco zu gelangen.

Den heutigen Tag nutzten wir, um uns von den Anstrengungen zu erholen, denn Sven litt unter Muskelkater und Barbaras Knie schmerzten sehr. So verbrachten wir den halben Tag lesend im Bett und gingen nur gerade raus, um unseren Hunger zu stillen.
Apropos: kulinarisch haben wir unterdessen etwa alles probiert. Das Alpaca schmeckt ganz ähnlich wie Kalbsfleisch, doch ist es etwas zäher, weil die Tiere erst im hohen Alter geschlachtet werden.
Bei der Vertilgung eines Meerscheinchens hatten wir dann doch etwas mehr Mühe. Wir dachten, dass wir schliesslich nicht nach Peru reisen können, ohne wenigstens ein Meerschweinchen probiert zu haben und dies taten wir heute Abend auch… naja, wenigstens Sven… In einem schönen Restaurant direkt am Hauptplatz gelegen bestellten wir also ein Cuy (Meerschweinchen) ohne Kopf und eine Pizza (man kann ja nie wissen). Bereits beim Anblick des toten Tieres wurde es Barbara etwas anders, doch Sven war tapfer und wagte sich an den ersten Bissen. Er kaute und kaute und sein Gesichtsausdruck verriet nichts Gutes. Geschmeckt hat es anscheinend wie eine Mischung aus Hühnchen und Hase, doch die Haut war dicker als das Fleisch und es blieb dann auch bei diesem einen Bissen. Barbara war unterdessen auch der Appetit auf Pizza vergangen und war froh, dass Sven noch hungrig war. Der Kellner lächelte nur verständnisvoll als er das gesamte Meerschweinchen wieder in die Küche trug und wir sind unterdessen zum Schluss gekommen, dass diese Leckerei lediglich ein Tourigag ist! Liliane muss also keine Angst haben, dass wir im Frühling ihre Säuli rösten…

Morgen verlassen wir Cuzco und fahren nach Puno, einer Stadt am Titicacasee. Wir freuen uns auf weitere Tage in Peru und sind gespannt was uns noch alles erwartet.

Ganz liebe Grüsse und bis zum nächsten Mal!
Barbara & Sven

PS: @Bine: Selbstverständlich sind alle Fotos von uns geschossen!!! 🙂


Cuzco – Valle Sagrado – Machu Picchu auf einer größeren Karte anzeigen

Ein aufregender Tag in Lima

Dezember 31st, 2010

Nach einem gut dreistündigen Flug kamen wir gestern Nachmittag gut in Lima an. Am Flughafen wurden wir von Carlos, dem Hostelchauffeur abgeholt und in unsere Unterkunft gefahren.
Beim Einchecken entdeckten wir ein Monopoly und so war es um uns geschehen. Wir kauften peruanische Gebäude und bauten darauf Häuser und Hotels. Sven bewies dabei überzeugend, dass er der bessere Finanzmeister ist, denn nach vier Stunden musste Barbara sich geschlagen geben.

Heute Morgen fuhren wir per Taxi ins Zentrum der Stadt und bewunderten dort neben diversen Kirchen und historischen Gebäuden, das Regierunsgebäude. Um 12 Uhr liessen wir uns das Schauspiel der Wacheablösung nicht entgehen und fingen uns prompt einen Sonnenbrand bei der einstündigen Zeremonie ein.

Um uns einen Blick von oben über Lima zu verschaffen, fuhren wir danach mit dem Bus auf den Stadtberg San Cristobal. Gesund wie wir sind trinken wir regelmässig viel Wasser, was jedoch dazu führt, dass besonders Barbara sehr häufig die Toilette aufsuchen muss. Wir würden sagen, dass wir schon so einige stille Örtchen während den letzten Monaten gesehen haben, welche nicht gerade dem Schweizerkonform entsprechen, doch der heutige Toilettengang toppte alles. Beim Eingang bezahlte Barbara brav 20 Rappen und erhielt dafür sage und schreibe 1 Blatt WC Papier und einen mit Wasser gefüllten Becher. Wie gut, dass Frau Schweizerin immer Taschentücher dabei hat; doch 1 dl Wasser ist nun wirklich etwas knapp zum Spülen… Naja, nachdem das Geschäft dann auf einem WC ähnlichem Topf erledigt war, wies ein nett lächelnder Herr auf die Händewaschvorrichtung. Da stand doch tatsächlich ein Fass gefüllt mit Regenwasser und jeder Toilettengänger schwenkte im bereits gelb bräunlichen Wasser seine Dreckspfoten. Igitt!

Als wir wieder im Zentrum der Stadt ankamen, hatten wir langsam Hunger und so entschieden wir uns, in ein Restaurant zu gehen, welches uns im Hostel empfohlen wurden.
Mutig wie wir sind, bestellten wir je einen der zwei unterschiedlichen Tagesteller. Zur Vorspeise erhielten wir eine Suppe mit Kartoffeln und wir dachten schon, dass die peruanische Küche gar nicht so anders ist… Auch das Hauptgericht schmeckte eigentlich ganz gut, doch Konsistenz und Farbe einiger Fleischstücke machten uns etwas skeptisch.
Beim Abräumen der Teller konnte es sich Sven nicht verkneifen zu fragen, was wir da eigentlich gegessen hatten und schon das Lächeln der Servierdame verhiess nichts Gutes. Nett erklärte sie uns dann also, dass Svens Gericht aus Kuhmagen bestand und Barbara soeben Fleisch der Kuhfüsse gegessen habe. Vielleicht wäre uns da ein Meerschweinchen doch lieber gewesen…
Auf diesen Schrecken gönnten wir uns dann gerade noch zwei Pisco Sour, eine Spezialität aus Peru, welches aus Traubenbrandy hergestellt wird.

Zum Schluss fuhren wir noch in ein Einkaufszentrum, welches direkt am Meer liegt und Barbara fand tatsächlich einen würdigen Vertreter für ihre geklaute Mammut Jacke.
Mit der neuen Jacke sind wir nun also bestens für Cuzco ausgerüstet, denn auf 3500 Metern könnte es vielleicht doch auch etwas kühler werden.

Das war vielleicht ein Tag. Naja, was einen nicht umbringt, macht einen stark! Spass hatten wir auf jeden Fall!

Rutscht gut! Liebe Grüss
Barbara & Sven


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PURA VIDA!

Dezember 28th, 2010

Als wir am letzten Montagmorgen von Antigua aus an den Flughafen in Guatemala City fuhren, übten wir uns einmal mehr in Geduld. Eigentlich früh genug bestiegen wir den Shuttle, welcher uns zum Flughafen bringen sollte. Dieser fuhr dann aber zuerst einmal über eine halbe Stunde kreuz und quer durch die Stadt und lud weitere Mitreisende auf.
Auf der Post machte der gute Fahrer dann noch seine Besorgungen und als wir endlich, beinahe eine Stunde später aus der Stadt fuhren, ging es keine 10 Minuten bis wir in einen Stau kamen. So sassen wir also in unserem Minibus und warteten und warteten, ohne zu wissen was los ist. Wir sahen unseren Flieger schon ohne uns nach Costa Rica abheben und übten uns im Ruhe bewahren. Weitere 45 Minuten später setzte sich die Kolonne dann endlich wieder in Gang und wir erreichten den Flughafen doch noch rechtzeitig. Wie es scheint wurde unsere Geduld dann auch noch belohnt… Aus uns unbekannten Gründen wurden wir in die Business Class umgebucht und so genossen wir den Flug in den Süden in unglaublich bequemen Sitzen und erhielten erst noch ein leckeres Mittagessen. Uns ist bis heute schleierhaft, warum ausgerechnet wir zu den Schönen und Reichen durften, denn die Holzklasse war bei weitem nicht ausgebucht…. Ob’s wohl am Läderach Dussel liegt oder an den vielen Stempeln im Reisepass? Egal, wir sagen Copa Air vielen Dank (übrigens eine kolumbianische Fluggesellschaft…)!

Bereits die Ankunft in San Jose war für uns beide etwas ganz besonderes. Noch heute blicken wir gerne auf unseren letzten Aufenthalt in Costa Rica zurück und so freuten wir uns riesig, die Sehenswürdigkeiten neu zu entdecken.

Am Dienstag nahmen wir unseren Suzuki Jimny, den wohl kleinsten 4 x 4 Geländewagen, in Empfang. Voller Vorfreude brausten wir Richtung Nordosten los und kamen zwei Stunden später beim Vulkan Poas an. Die Fahrt erwies sich als sehr holprig, da die Strassen auch heute noch mit unzähligen Schlaglöchern versehen sind. Nach einem Spaziergang zur Lagune des Vulkans machten wir uns weiter auf den Weg zum nächsten Vulkan, dem Arenal.

In La Fortuna bezogen wir ein Hostel und schlenderten durch die vertrauten Strassen. Als wir am Mittwoch aus den Federn stiegen, lächelte uns ausnahmsweise nicht die Sonne entgegen. Trotz leichtem Regen machten wir uns auf den Weg in eines der vielen Thermalbäder rund um den Vulkan Arenal und genossen das Baden im heissen Wasser sehr.

Nach einem feinen Mittagessen fuhren wir weiter Richtung Monteverde. Uns war zwar klar, dass die Strassen dahin nicht asphaltiert sein werden, doch rechneten wir nicht damit, geschlagene drei Stunden für eine Strecke von nur 60 km zu haben. Gut durchgeschüttelt und mit Blasen an den Händen des Fahrers erreichten wir bereits im Dunkeln den Regenwald auf über 2000 Metern.
Auch am Donnerstag versteckte sich die Sonne hinter dichten Wolken und uns wurde langsam bewusst, dass die Regenzeit hier noch nicht vorbei ist. Ganz nach dem Motto: “Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!“ packten wir uns warm ein und erkundeten Monteverde.

Für die Weihnachtstage buchten wir uns ein schönes Strandhotel in der Nähe von Manuel Antonio und so fuhren wir nach unserem Spaziergang durch den nebligen Regenwald weiter Richtung Westen. Unser Resort machte auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck und wir freuten uns auf zwei gemütliche Weihnachtstage. Schon nach kurzer Zeit wurde uns allerdings bewusst, dass der Schein leider trügt und das Hotel seine Glanzzeit wohl schon hinter sich gebracht hat…

Den 24. Dezember verbrachten wir mit tausenden weiteren Touristen im Nationalpark Manuel Antonio. Dort war es ein Vergnügen den Äffchen und Waschbären beim Spielen und Klauen von Chipstüten zuzuschauen. In einem etwas erhöht gelegenen Restaurant genossen wir später einen feinen Apéro und bestaunten den Sonnenuntergang. Zurück im Hotel plünderten wir dann noch das Weihnachtsbuffet und sehnten uns tatsächlich etwas nach dem alljährlichen Fondue chinoise…

Zum Abschluss unserer Reise durch Costa Rica fuhren wir am Samstag noch an die Karibikküste Costa Ricas. Leider meinte es das Wetter auch hier nicht gut mit uns und so tauschten wir Badehose gegen Regenjacke aus und spazierten im Regen durch Cahuita.

Gestern fuhren wir bereits wieder zurück nach San Jose und verabschiedeten uns von Jimny. Obwohl wir mit besserem Wetter gerechnet hatten, genossen wir die Tage in der alten Heimat sehr. Nach wie vor hat uns die Vielfalt des Landes sehr gut gefallen und besonders die Pflanzen- und Tierwelt in diesem kleinen Paradies sind einmalig.

Morgen heisst es für uns Abschied von Mittelamerika zu nehmen, denn rechtzeitig auf den Jahreswechsel fliegen wir nach Peru.

Wir wünschen euch ein krachendes Silvesterfest und nur das Allerbeste fürs neue Jahr!
Ganz liebe Grüsse von den Reisevögeln,
Barbara & Sven


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Weihnachtsgrüsse aus Costa Rica

Dezember 23rd, 2010

Im Süden Guatemalas

Dezember 20th, 2010

Von Flores machten wir uns letzten Montag abends um 20 Uhr zur 10 stündigen Busfahrt nach Antigua auf. Während der Busfahrt machten wir eine kleine Zwischenbilanz und es wurde uns bewusst, dass wir in den letzten 4 Monaten bereits mind. 100 Stunden Bus gefahren sind. In dieser Zeit könnten wir wohl drei Mal nach Südspanien und zurück fahren, Svens Opa in Deutschland 15 Mal besuchen und mindestens 10 Mal die Schweiz umkurven…

Als wir morgens um 7 Uhr in Antigua ankamen, verschlug es uns fast den Atem, denn uns empfing eine eisige Kälte und Barbara sehnte sich nach ihrer Mammut Jacke. Müde von der langen Fahrt verkrochen wir uns im Hostel zuerst nochmals ins Bett und starteten unsere Erkundungstour erst gegen 10 Uhr. Nachmittags trafen wir uns noch mit Erika, einer Bekannten aus Oaxaca und schlenderten durch die bunten Strassen Antiguas. Svens Faszination galt in erster Linie den sogenannten Chicken-Bussen, welche durch ganz Guatemala fahren.

Auf Empfehlung unseres Reiseführers buchten wir für den kommenden Tag eine Tour auf den aktiven Vulkan Pacaya.
Im Shuttle Bus dahin, staunten wir nicht schlecht, als wir lauter Touristen in kurzen Hosen, Halbschuhen und ohne Rucksack antrafen. Uns wurde doch von der Reiseagentur kräftig eingetrichtert, dass es wichtig sei, sich auf kaltes Wetter, schlechte Wanderstrecken und viel Durst einzurichten. So sahen wir unter all den 0815-Touris aus wie echte Schweizer (Wanderschuhe, Rucksäcke, Wasser, dicke Jacken & Taschenlampe) :-). Wir bereuten unsere professionelle Ausrüstung keine Sekunde, denn schon vor dem Aufstieg wehte ein kräftiger Wind. Ein wenig Mitleid hatten wir mit den Russen in Hotpants schon…

Der Aufstieg auf den Pacaya forderte besonders Barbara einiges ab, doch beide konnten der Verlockung auf ein bereitstehendes Pferd umzusteigen, wiederstehen. 1 ½ Stunden und 500 Höhenmeter später kamen wir auf dem Gipfel eines angrenzenden Berges an, doch vor lauter Nebel konnten wir nichts sehen. So wanderten wir über eine ausgekühlte Lavazunge, welche am 28. Mai 2010 durch einen kleinen Ausbruch entstand, weiter Richtung Vulkan. Unterdessen war die Sonne bereits untergegangen und es wurde eisig kalt. Innerhalb von kürzester Zeit wurde es stockfinster und wir machten uns auf den Weg zurück ins Tal. Obwohl wir kein fliessendes Lava sehen konnten, war es ein abenteuerlicher Ausflug, den wir nicht so schnell vergessen werden.

Am Donnerstag starteten wir zu einem dreitägigen Ausflug nach Panajachel, einer kleinen Stadt am Rande des Lago Atitlan. Dieser See liegt auf 1500 m.ü.M. und ist umgeben von 3 Vulkanen und vielen kleinen Städtchen, welche wir am Samstag per Boot erkundeten.

Heute Morgen fuhren wir nach Chichigastenango und schlenderten durch einen der berühmtesten Märkte Guatemalas. Wie bereits schon in Mexiko konnten wir uns am farbenfrohen Treiben kaum sattsehen und staunten besonders über den Regen Hühner Handel. Da in Chichi gerade ein Festtag war, konnten wir auch noch einem akrobatischen Seilakt zuschauen.

Unterzwischen sind wir wieder in Antigua angekommen und freuen uns riesig auf den morgigen Abflug nach Costa Rica.

Wir lernten Guatemala als ein wunderschönes Land kennen, welches stark mit der Armut zu kämpfen hat.

Bleibt dran und esst nicht zu viele Weihnachtsguetzli ohne uns!

Ganz liebe Grüsse!
Barbara & Sven


Tikal – Antigua – Panajachel – Chichigastenango auf einer größeren Karte anzeigen