Am trockensten Ort der Welt

Februar 4th, 2011

Die letzten sechs Tage verbrachten wir in San Pedro de Atacama. Die Atacama Wüste liegt im Norden Chiles und gilt als trockenste Region der Welt. Eigentlich wollten wir ja nur zwei, drei Tage in San Pedro bleiben, doch wieder einmal hiess es, spontan und flexibel zu bleiben. Erstaunt mussten wir nämlich feststellen, dass alle Busse nach Salta (Argentinien), unserem nächsten Ziel, in den kommenden Tagen bereits ausgebucht sind. Bis anhin reichte es jeweils, sich einen Tag vor der Abreise um ein Busticket zu kümmern, doch in Chile scheint diese Spontanität nicht mehr möglich zu sein. So sassen wir also gezwungenermassen für eine knappe Woche in der Wüste fest und genossen es für einmal einfach nur zu faulenzen.

Am Samstag kribbelte uns dann aber doch langsam der Hinter und wir entschieden, uns zur Abwechslung etwas sportlich zu betätigen. Da wir dieses Jahr den Winter und somit auch den Wintersport der Schweiz gänzlich verpassen, fanden wir in Chile eine passende Alternative: Für einmal hiess es nicht SNOWboarden, sondern SANDboarden. Oben an einer Sanddüne angekommen, schnallten wir uns ein Brett an die Füsse und los ging die Fahrt. Naja, so einfach war‘s dann doch wieder nicht. Die Fahrt im Sand fühlte sich ähnlich an, wie das Fahren im nassen Tiefschnee und besonders das Umfallen war eine sehr sandige Angelegenheit. Schade, dass es inmitten der Wüste noch keine Sessellifte gibt, denn der Anstieg auf die Düne war jeweils ziemlich anstrengend. Trotzdem wagten wir uns einige Male den Hang runter und auch Sven, der zum ersten Mal auf einem Brett stand, kam bis zum Schluss ohne zu stürzen am Ziel an.
Das Sandboarden war definitiv ein super spassiges Erlebnis und obwohl wir es sehr genossen, nicht wie in den Schweizer Bergen an die Füsse zu frieren, bevorzugen wir dann doch das Fahren im Schnee.

Nach der sportlichen Betätigung ging‘s dann noch weiter ins Valle de la Luna (Mondtal), wo wir mit einem Pisco Sour den Sonnenuntergang genossen haben.

Nachdem wir Sonntag und Montag mit lesen, essen, Emails schreiben, Sonne tanken, … verbracht haben, fuhren wir am Dienstag noch zu der Laguna Cejar. Aufgrund des enorm hohen Salzgehaltes in der Lagune, wird das Baden zu einem einmaligen Erlebnis. Schwimmen war dort kaum möglich, denn die Beine und Arme wurden sofort in die Höhe gezogen und man konnte gemütlich im Wasser sitzen, ohne unterzugehen.
Leider hatten wir aber etwas Pech, denn bereits nach kurzer Zeit begann es zu regnen und wir mussten verfrüht zurückkehren. Schon unglaublich, da sind wir am trockensten Ort der Welt, wo es gemäss Aussagen der Einheimischen maximal zweimal jährlich regnet und wir sind genau zu diesem Ereignis dort… Ob uns da wohl irgendjemand in der Schweiz die Wärme nicht gönnt?

Gestern war die Woche in der Wüste dann bereits um und wir sind nach Salta, Argentinien gefahren. Die zehnstündige Fahrt war richtig angenehm, denn die Busse hier in Chile und Argentinien sind denjenigen von Peru und Bolivien um einigen Komfort im Voraus. Mal davon abgesehen, dass ein Hund sein Geschäft direkt an Barbaras Rucksack verrichtet hat, verlief die Reise ins Land der saftigen Steaks also problemlos.

Macht’s gut! Ganz liebe Grüsse
Barbara & Sven


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Salar de Uyuni

Januar 30th, 2011

Nach unserem Rückflug aus dem Dschungel, fuhren wir von La Paz aus in den Süden Boliviens. In Uyuni verbrachten wir lediglich eine Nacht, bevor wir am Dienstag erneut auf eine dreitägige geführte Tour quer durch die Salar de Uyuni starteten. Die Salar de Uyuni ist mit mehr als 10‘000 km2 die grösste Salzwüste der Welt.
Auf dem Cementerio de trenes haben wir unsere Tour gestartet, wo zahlreiche Lokomotiven ihre Ruhestätte gefunden haben und nun seit über 120 Jahren vor sich hin rosten. Die alten Züge haben uns in vergangene Zeiten zurückversetzt und wird fühlten uns beim Klettern AUF den Zügen beinahe wie James Bond.

Weiter fuhren wir dann per Jeep in die eigentliche Salzwüste. Da aktuell Regenzeit in Bolivien ist, standen grosse Teile der Salzwüste unter Wasser und wir waren zuerst sehr enttäuscht. Später wurde uns dann jedoch bewusst, dass gerade dies die Salar de Uyuni so traumhaft schön macht, denn die Salzwüste verwandelte sich in einen riesigen Spiegel.
Immer wieder machten wir Halt, um gaaaanz viele Fotos zu schiessen, im Wasser rumzuplantschen oder einem der vielen weiteren Jeeps beim Reifenwechsel oder Motorproblemen zu helfen.

Inmitten der Salar de Uyuni liegen eine Reihe von kleinen Inseln. Die berühmteste, die Isla de Pescado haben wir nach einem Mittagessen inmitten der Wüste angesteuert. Diese kleine, karge Insel inmitten des weissen Nichts beheimatet bis zu 12 m hohe und ca. 1200 Jahre alte Kakteen. Ausserdem bietet ein Aussichtspunkt eine grandiose Rundumsicht über die Wüste und die dahinter liegenden schneebedeckten Vulkanberge

Nach der Isla de Pescado suchten wir dann unser erstes Nachlager auf. Dort hätten wir nach Auskunft von José, unserem Führer eigentlich um 16 Uhr ankommen sollen, doch erreichten wir das Salzhotel erst beim Einbruch der Dunkelheit. Schon nach einem Tag wurde uns klar, dass Zeit- und Distanzangaben nicht mit Schweizer Verhältnissen vergleichbar sind und eine bolivianische Stunde mindestens 120 Minuten zählt. Wir Schweizer (und Deutsche) sind aber auch echt super pünktlich und nehmen alles sooo genau…

Nach einer kurzen und kalten Nacht auf über 4000 Meter ging unsere Jeep Tour weiter Richtung Süden. Inmitten der Wüste trafen wir auf einige Lagunen, welche von drei verschiedenen Arten von Flamingos beheimatet werden. Gegen Mittag wurde das Wetter leider immer schlechter und zwischenzeitlich hatten wir sogar das Vergnügen mit Schnee und Hagel. So stiegen wir nur selten aus unserem warmen Gefährt aus und genossen die vorbeiziehenden Landschaften aus dem Jeep. Sehr beeindruckend war dann der Arbol de Piedra, eine von Natur aus geschaffene Steinformation, welche stark einem Baum ähnelt und völlig verlassen in der Wüste steht. Auch freuten wir uns sehr, zwei seltene Tiere Boliviens, das Picunya (Verwandter des Lamas) und den Vizcacha (Anden-Hase) aus der Nähe beobachten zu können.

Auch die zweite Unterkunft war eher dürftig und Barbara kroch schon vor dem Abendessen unter die Decke, da ihr Magen schon den ganzen Tag verrücktspielte. Am Donnerstag hiess es bereits um 4:30 Uhr aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Da der Himmel immer noch wolkenverhangen war, fiel dieses Vorhaben wie schon in Guatemala ins Wasser und so gab es dann eben ein etwas ausgiebigeres Frühstück. Weiter ging unsere Fahrt zu den berühmten Tatio Geysiren, wo wir zwischen den brodelnden Quellen herumliefen und die eindrückliche Mondlandschaft bewunderten. Pünktlich auf die Laguna Verde zeigte sich die Sonne dann aber doch noch und wir genossen den Blick auf die wunderschön gefärbte Lagune und die chilenischen Berge im Hintergrund.

Gegen 10 Uhr verliessen wir unsere Gruppe an der Grenze Bolivien/Chile und fuhren nach San Pedro de Atacama. Schon nach wenigen Stunden fühlten wir uns in Chile sehr wohl. Wir genossen das feine und vor allem magenverträgliche Essen, die freundlichen Bewohner des kleinen Wüstenortes und die Sauberkeit in den Strassen und im Hostel.

Bolivien lernten wir in den vergangenen drei Wochen als ein Land kennen, welches landschaftlich viele kleine Paradiese zu bieten hat. Die Armut macht das Reisen allerdings etwas mühsam und wir wünschten uns ab und zu den Luxus von Strom, Wasser, sauberen Toiletten und gutem Essen herbei, den wir in der Schweiz viel zu selten zu schätzen wissen.

In diesem Sinne wünschen wir euch weiterhin eine gute Zeit!

Liebe Grüsse
Barbara & Sven
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Pampatour im Amazonas Becken Boliviens

Januar 22nd, 2011

Wir sind wieder in der Zivilisation gelandet…
Wie bereits erwähnt, starteten wir am Dienstag eine dreitägige Tour in den Nationalpark Madidi. Da wir in Zentralamerika bereits die Gelegenheit hatten, den Dschungel zu besuchen, entschieden wir uns hier für eine Pampatour.
Nach einer dreistündigen Autofahrt erreichten wir zusammen mit Maria und Ivan am Dienstagmittag unsere Lodge inmitten der Pampa und wurden gerade mit einem sehr leckeren bolivianischen Essen begrüsst. Am Nachmittag gondelten wir dann in einem Holzboot entlang des Flusses und hielten nach den Bewohnern des Sumpfgebietes Ausschau. Tatsächlich ging es auch nicht lange, bis wir die ersten Krokodile, Schildkröten und diverse Vogelarten erblickten und dank unserem Führer Jimmy lernten wir auch so einiges über die gesehenen Tiere.
Auch den Morgen des zweiten Tages verbachten wir im Boot und waren besonders von den „Riesenmeerschweinen“ Kapibara beeindruckt. Höhepunkt waren dann aber definitiv die süssen Kapuzineräffchen, welche wir aus nächster Nähe beobachten konnten. Eines der Äffchen war sogar so neugierig, dass es aufs Boot geklettert ist und es sich für kurze Zeit auf Svens Beinen bequem gemacht hat!
Am Nachmittag führte uns Jimmy durch den Wald und wir lernten verschiedenste Pflanzen kennen, welche zu medizinischen Zwecken gebraucht werden.
Nach dem Abendessen bestiegen wir das Boot dann nochmals, um mit der Taschenlampe bewaffnet, Krokodile aufzuspüren. Etwas bang war uns dann schon zumute, als wir die vielen Augenpaare rings um unser Boot leuchten sahen.
Den letzten Morgen nutzen wir, um auf Anakonda Suche zu gehen. Leider wollten sich die Riesenschlangen aber nicht zeigen und wir kehrten nach zwei Stunden erfolglos zur Lodge zurück. Nach einem leckeren Mittagessen packten wir bereits wieder unsere sieben Sachen und fuhren zurück nach Rurrenabaque.
Wir genossen diese drei Tage in der Pampa Boliviens sehr. Es war ein sehr eindrückliches Erlebnis, diejenigen Tiere, welche wir normalerweise nur im Zoo sehen, in freier Wildbahn zu beobachten.

Morgen fliegen wir wieder zurück nach La Paz und machen uns auf den Weg in die Salzwüste Boliviens. Unglaublich, welch unterschiedliche Landschaften dieses Land zu bieten hat!

Bis zum nächsten Mal! Ganz liebe Grüsse
Barbara & Sven

PS: Thank you Maria & Ivan for the great time and the nice pictures 🙂


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La Paz – Boliviens Metropole auf 4000 Metern Höhe

Januar 18th, 2011

Wie schon im letzten Blogeintrag erwähnt, haben wir uns am Freitag auf eine abenteuerliche Biketour gewagt. Gemeinsam mit drei weiteren Touris wurden wir von La Paz aus nach Cumbre, einem kleinen Dorf auf 4700 Metern chauffiert. Dort wurden wir von unserem Guide mit Knie-, Ellbogenschonern, Handschuhen und Helm eingedeckt und los ging die Fahrt auf der Death Road. Diese Strasse gilt, da sie an steilen Abhängen entlang führt, als gefährlichste Strasse der Welt. Immer wieder machten wir Pause, damit unser Guide Fotos schiessen konnte und wir die traumhafte Landschaft bewundern konnte. Vier Stunden später und 3500 Höhenmeter tiefer kamen wir schliesslich in Yolosa an, wo wir erschöpft ein Mittagessen einnahmen. Obschon uns noch heute die Hände wehtun, war diese Biketour ein unvergessliches Erlebnis.

Den Samstag und Sonntag verbrachten wir in erster Linie mit Faulenzen und Essen. Gestern Abend stillten wir sogar unsere Lust auf Schweizer Käse. Tatsächlich fanden wir eine Schweizer Fondue Stube, wo wir uns so richtig verwöhnen liessen. Der Käse schmeckte beinahe so gut wie derjenige aus der Molki in Stäfa und so fühlten wir uns fast wie zuhause.

Heute haben wir unser komplettes Reiseprogramm über den Haufen geworfen und sind von La Paz aus in den Dschungel Boliviens Moneygram locations geflogen. Von Rurrenabaque aus starten wir morgen eine dreitägige Tour in die Pampa des Nationalparks und freuen uns schon riesig auf die Krokodile, Anakondas, Schildkröten, Affen, …

Mehr von uns, sobald wir wieder in der Zivilisation gelandet sind.
Liebe Grüsse,
Barbara & Sven


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Lago Titicaca

Januar 14th, 2011

Am Freitag verliessen wir Cuzco und fuhren per Bus an den Titicacasee. Der Titicacasee ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3810 Metern und verbindet Peru mit Bolivien.

Für den Sonntag buchten wir dann auch eine Tour auf dem Lago Titicaca und erkundeten die Insel Taquila und zwei der schwimmenden Inseln der Urus.
Früh morgens wurden wir im Hostel abgeholt und an den Hafen in Puno gebracht. Dort bestiegen wir gemeinsam mit weiteren Touris ein Boot und fuhren auf die Isla Taquila, welche weit draussen im Titicacasee liegt. Nach einem steilen Anstieg vom Bootsanleger, führte ein wunderschöner Weg mit tollen Ausblicken zum Dorfplatz der Insel. Taquila wird von ca. 2000 Bewohnern bewohnt, welche in erster Linie von der Textilherstellung leben. Sehr überraschend war, dass vor allem die Männer die Wolle spinnen und für die Gegend typischen langen Mützen stricken, während die Frauen kunstvolle Hüftbänder weben.
Zum Mittagessen wurden wir mit einer sehr leckeren Forelle überrascht und tranken einmal mehr viel Cocatee, welcher gegen Probleme der Höhenkrankheit helfen soll.
550 steile Treppenstufen führten uns danach zurück zu unserem Boot und wir fuhren zu den schwimmenden Inseln der Urus (Seemenschen), einer weiteren Attraktion des Titicacasees.

Nach einem gemütlichen Tag in Puno, überquerten wir am Dienstag per Bus die Grenze von Peru nach Bolivien. So langsam sind wir schon richtig geübte Grenzgänger und wir sind froh, dass wir immer so freundlich durchgewinkt werden. Die lieben Amis haben es da oft etwas komplizierter, denn diese werden hier in Südamerika arg unter die Lupe genommen. Mitleid von uns erhalten sie allerdings nicht; wir können uns schliesslich noch allzu gut erinnern, wie mühsam unsere Flughafenaufenthalte in den Staaten jeweils waren.

Acht Kilometer südlich der Grenze haben wir uns in Copacabana niedergelassen, um auch noch die Sonneninsel, die grösste Insel des Titicacasees zu erkunden. Um Svens Wanderlust zu stillen, wanderten wir vom Norden der Insel in den Süden. Der Sauerstoffmangel auf dieser Höhe, die Mittagssonne und die steilen Anstiege forderten uns bei diesem Unternehmen so einiges ab. Die wunderschöne Sicht über den Titicacasee und die Anden entschädigten aber die Strapazen und wir genossen den Tag auf der Isla del Sol sehr.

Heute Morgen haben wir Copacabana bereits wieder verlassen und sind nun in La Paz, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt angekommen. So ganz gelingt es uns leider nicht, an die Höhenverhältnisse anzupassen. Kopfschmerzen gehört zu unserem ständigen Begleiter und Barbara scheint den eingeschränkten Sauerstoffgehalt für das Zentrum ihres Körpers zu gebrauchen, sodass ihre Füsse und Hände ständig einschlafen.
So zieht es uns schon bald in tiefere Gefilde; doch zuerst wagen wir uns auf eine abenteuerliche Bike Tour. Mehr dazu beim nächsten Mal!

Ganz liebe Grüsse
Barbara & Sven


Cuzco – Puno – Copacabana – La Paz auf einer größeren Karte anzeigen