Nach einer letzten kurzen Woche und einer herzlichen Verabschiedung im Centro Esperanza Infantil fuhren wir am Mittwochabend nach San Cristobal de las Casas. Nach 12 Stunden Nachtbusfahrt begrüsste uns Nebel und eine frische Brise in San Cristobal. Ein kleiner Ort auf 2000 Metern über Meer zog uns in seinen Bann und dank etwas Nachmittagssonne konnten wir sogar etwas Wärme geniessen. Abends haben wir zur Abwechslung einmal etwas Nichtmexikanisches gegessen. Zur Einstimmung auf den Süden Amerikas haben wir uns in einem Argentinischen Steakhaus die Bäuche vollgeschlagen. Mmmhhh…
Am Freitag bestiegen wir erneut einen Bus und liessen uns nach Palenque kutschieren. Dort erwartete uns ein feuchtwarmes Klima. Wir gönnten uns ausnahmsweise ein Hotel mit dem „Luxus“ eines eigenen Bads und bequemen Matratzen. Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir am Samstag per Taxi zur Ruinenstätte Palenque. Diese liegt inmitten des tropischen Dschungels und das Zwitschern der Vögel war unbeschreiblich (laut). Im Vergleich zum bereits besichtigten Teotihuacan waren die Pyramiden nicht ganz so atemberaubend, doch die Lage dieses Mayatempels machten Palenque dennoch zu einem unvergesslichen Ausflug. Leider haben sich die Tiere des Regenwaldes nicht gezeigt und so freuen wir uns umso mehr, Affen, Papageie und Echsen in Costa Rica anzutreffen…
Unser Sonntagsausflug führte uns von Palenque aus nach Misol Ha und Agua Azul, zwei in Chiapas bekannte Wasserfälle. Nachdem wir in Misol Ha nur für kurze Zeit Halt machten, verbrachten wir den ganzen Nachmittag in der paradiesischen Landschaft von Agua Azul. Wir spazierten entlang der treppenartigen Kaskade und liessen uns vom türkisfarbenen Wasser verzaubern. Auch hier blieben die Bewohner des Dschungels versteckt und nur die Mücken freuten sich über unsere Anwesenheit.
Mitten in der Nacht (ok, für euch Arbeitenden ist wohl 06.30 schon Morgen) standen wir heute auf, um endlich Yucatan zu erreichen. Diese Busfahrt hatte es wirklich in sich. Als wären acht Stunden nicht schon anstrengend genug, verzögerte sich unsere Weiterfahrt vor Campeche enorm. Dieses Mal standen keine Kühe oder Büffel im Weg, sondern die Strasse wurde durch die Bewohner eines kleinen Dorfes versperrt. Diese belagerten die Strasse mit Steinen und Ästen und spannten ein Seil mit Plakaten daran, auf denen sie eine Strassenunterführung forderten.
Obschon der Polizeiposten nur gerade einmal 20 Metern von diesem Szenario entfernt lag, bevorzugten es die Herren der Polizei in der Sonne Bier zu trinken, anstelle für Ordnung im Stau zu sorgen. Einmal mehr gilt: Andere Länder – andere Sitten.
Mit schmerzendem Hintern und tauben Beinen kamen wir heute Abend in Mérida an und bezogen sogleich unser Hostel. Mal schauen, ob die Matratze hier auch so bequem sind…
Gute Nacht und ganz liebe Grüsse aus dem weiten Westen
Barbara & Sven
San Cristobal de las Casas – Palenque – Merida auf einer größeren Karte anzeigen