Archive for Oktober, 2010

Mit dem Bus nach Oaxaca

Mittwoch, Oktober 27th, 2010

So langsam sind wir uns das Busfahren ja eigentlich gewohnt; doch die Fahrt von Puerto Escondido nach Oaxaca war eine Erfahrung für sich. Mit einem Minibus, der in der Schweiz schon seit Jahren keine Fahrerlaubnis mehr hätte, fuhren wir quer durch die Sierra Norte. Nicht nur die vielen kleinen Kurven in der Kombination mit dem Fahrstil des Chauffeurs liessen unseren Atem ab und zu stocken, auch die vielen Schlaglöcher und die harten Sitze forderten uns so einiges ab. Da der Kofferraum immer wieder aufsprang, bangten wir zusätzlich um unser Gepäck. Nach acht Stunden Achterbahnfahrt kamen wir dann endlich in Oaxaca an und waren froh, den Bus ohne Pannen verlassen zu können.

Nach einer Nacht in einem Hostel fuhren wir am Sonntag per Taxi zu unserer Gastfamilie, wo wir herzlich empfangen wurden. Es stellte sich heraus, dass neben der Gastmutter Viky noch eine Haushälterin, ein mexikanischer Arzt, eine Studentin aus Seattle und ein Russe im gleichen Haus wohnen.

Seit Montag gehen wir fleissig in die Sprachschule und pauken nachmittags neue Vokabeln in der Sonne. Abends geniessen wir jeweils zusammen mit vielen anderen mehrheitlich weiblichen Studenten Bier und Orangensaft auf dem Hauptplatz, dem Zocalo. Wer wohl was trinkt?

Wir fühlen uns in Oaxaca bereits sehr wohl und freuen uns auf weitere Wochen hier.

Da wir bis jetzt noch keine Fotos geschossen haben, müsst ihr euch leider noch etwas gedulden…

Ganz liebe Grüsse aus Mexico
Sven & Barbara

Puerto Escondido – Erholung pur

Samstag, Oktober 23rd, 2010

Und schon wieder geht eine wunderschöne Woche zu Ende. Viel zu berichten wissen wir heute allerdings nicht. Die letzten Tage verbrachten wir vorwiegend mit faulenzen, schlafen, essen, lesen und baden. Wir liessen es uns so richtig gut gehen und erholten uns von den „Strapazen“ des Reisens.
Nachts hatten wir jeweils Besuch von einigen süssen Geckos, die fleissig alle Mücken assen und so hatten wir unsere Ruhe…
Morgen geht’s dann mit dem Express Bus quer durch die Berge nach Oaxaca, unserem neuen Zuhause für die nächsten fünf Wochen.
Wie sich das Schrillen des Weckers anhört haben wir schon längt vergessen; doch ab Montag heisst es wieder früh aus den Federn, um die Schulbank zu drücken.
Auch wenn es uns gerade schwer fällt, das Meer und den Strand zu verlassen, um Wörtli pauken zu gehen, ist es doch alleweil besser, als in der kalten Schweiz zu frieren… (jaja, wir sind soooo gemein)
Wir denken an euch und schicken ganz viel Wärme aus Mexico!

Hasta la proxima!
Barbara & Sven

Viva Mexico!

Montag, Oktober 18th, 2010

Bestimmt kennt ihr alle die typischen Sightseeing Busse im Ausland. Was in London, Paris und San Francisco Hop in – Hop off genannt wird, heisst in Mexico City Turibus und toppt alles…
Am Mittwoch bestiegen wir um 11 Uhr einen solchen roten Bus direkt vor unserem Hostel und fuhren mit der Kamera gerüstet gespannt los. In den ersten zwei Stunden genossen wir die Sonne und entdeckten an jeder Ecke etwas Spannendes. Wieder zwei Stunden später brummten allerdings langsam unsere Bäuche und wir konnten kaum mehr sitzen. Wer nun denkt, wir seien die Route bereits mehrfach gefahren, täuscht sich. Vielmehr standen wir in erster Linie im Stau und bewegten uns kaum vorwärts. Als wir dann wieder zwei Stunden später und enorm ausgehungert endlich bei unserem eigentlich Ziel, dem Frida Kahlo Museum ankamen, mussten wir enttäuscht feststellen, dass dieses bereits geschlossen war. So fuhren wir also im Turibus weiter und kamen um 19 Uhr, geschlagene 8 Stunden später, endlich wieder beim Hostel an. Was für ein Tag!

Am Donnerstag bestiegen wir dann, trotz allen Vorsätzen, die Metro, welche uns in gerade einmal 30 Minuten zum Museum der berühmten mexikanischen Malerin, Frida Kahlo, brachte. Mit grossem Interesse bestaunten wir ihre Werke, welche in ihrem Geburtshaus ausgestellt sind.
Am Mittag wurden wir von Eduardos Eltern abgeholt und ins Museum Leon Trotsky geführt. Dort erhielten wir eine enorm spannende Privatführung über das Leben des kommunistischen Politikers.
Später waren wir dann bei Eduardo zuhause zum Essen eingeladen und wurden mit diversen mexikanischen Spezialitäten bekocht.

Am nächsten Morgen mussten wir leider beide am eigenen Leib erfahren, wie stark sich die mexikanische Küche von Rösti, Raclette und Fondue unterschiedet. Unsere Mägen rebellierten heftig und wir wünschten uns in dieser Zeit kaum etwas mehr als unser eigenes Bad in Stäfa.

Etwas geschwächt besuchten wir am Freitag dann noch den Torre Latinoamericano und bestaunten die überwältigende Sicht auf die 20 Millionen Einwohner Stadt.
Im angrenzenden Museum informieren wir uns über die Geschichte Mexikos, welche uns sehr fasziniert.

Am Abend bestiegen wir dann einen Bus, welcher uns während einer 18 stündigen Fahrt nach Puerto Escondido führte. Hier bezogen wir gestern eine Cabaña direkt am Strand und geniessen nun eine Woche Badeurlaub am Pazifik.
Aktuelle Temperaturen: Luft: 33°C, Wasser: 27°C 

Nun haben wir euch genug neidisch gemacht und wünschen weiterhin einen schönen Herbst.

Liebe Grüsse
Barbara & Sven

Vom Flugdisaster zu Teotihuacan

Mittwoch, Oktober 13th, 2010

Unseren letzten Tag auf Vancouver Island durften wir mit einer persönlichen Führung verbringen. Am Donnerstagabend trafen wir einen ausgewanderten Freund von Svens Vater und seine Frau auf ein Bier. Diese boten uns dann spontan an, uns am Freitag die nähere Umgebung von Nainaimo zu zeigen. Dieses Angebot nahmen wir natürlich gerne an. Am Abend wurden wir dann auch noch mit einem feinen Nachtessen bei Toni und Heesook zuhause verwöhnt. Mmmhhh, hausgemachtes Essen schmeckt immer noch am besten!

Am Samstag traten wir dann unsere Reise nach Mexico an. Leider erwies sich dieser Trip als sehr mühselig…
Als wir am Abend am Flughafen Vancouver ankamen, erkannten wir schnell, dass unser Flug auf keiner Anzeigetafel zu finden war und auch der nette Herr am Informationsdesk hatte nur ein mildes Lächeln für uns übrig. Aus unerklärlichen Gründen hat unser Reisebüro uns nicht darüber informiert, dass die vor einigen Wochen gegroundete Fluggesellschaft Mexicana nicht mehr fliegt. So standen wir also wie die Esel am Berg und atmeten zuerst einmal tief durch.
Nach einigen Telefonaten und diversen Online Recherchen buchten wir uns neue Flüge für Sonntag. Leider bedeutete dies, dass wir nicht wie geplant, direkt nach Mexico City fliegen konnten, sondern zwei Zwischenstopps in Denver und Housten einlegen mussten. Eine Reise von eigentlich nur gerade einmal 5 Stunden wurde zur 24 Stunden Tortur.

Als wir dann endlich in Mexico City ankamen, wurden wir herzlich von Eduardo, einem mexikanischen Freund von Thomas (dem Schwager von Barbara) empfangen und direkt ins Hostel im Zentrum der Stadt gebracht. Dort fielen wir sofort erschöpft ins Bett.

Am Montag lächelte uns die Sonne entgegen und wir erkundeten das Zentrum Historico zu Fuss. Das bunte Treiben in den Strassen, der enorme Verkehr, die imposanten Bauten und nicht zuletzt die mexikanischen Verkaufsstände zogen uns in den Bann.
Am Abend führte uns Edi dann in die Zona Rosa und wir entdeckten die kulinarische Vielfalt der mexikanischen Küche.

Schnell haben wir gelernt, dass in Mexico Gastfreundschaft grossgeschrieben wird. Da Eduardo heute arbeiten musste, freuten sich seine Eltern uns die Tempelstadt Teotihuacan zu zeigen. Bereits die Fahrt in den Nordosten von Mexico City war für uns ein Abenteuer. Gut, dass wir hier nicht selber fahren müssen…
248 Treppenstufen führten uns kurze Zeit später auf die Spitze der drittgrössten Pyramide der Welt, der Sonnenpyramide. Der Ausblick vom Gipfel der Pyramide lässt sich kaum in Worte fassen; majestätisch lag die Teotihuacan Stadt zu unseren Füssen.

Erschöpft vom Treppensteigen und der brühenden Hitze fuhren wir am Nachmittag zurück ins Zentrum, um uns die Bäuche vollzuschlagen (Wusstet ihr, dass man in Mexiko kein Abendessen isst, dafür aber nachmittags um ca. 15 Uhr einen grossen Lunch?) . Bei richtig mexikanischen Enchiladas plauderten wir mit Händen und Füssen über die Unterschiede Mexikos und der Schweiz.

Wir freuen uns auf zwei weitere Tage mit Eduardo und seine Eltern.

Saludos
Barbara y Sven

Vancouver Island

Donnerstag, Oktober 7th, 2010

Scherben bringen ja bekanntlich Glück… Nachdem wir unseren Camper geputzt und geschrubbt haben, fuhren wir am Freitagmorgen von unserem letzten Campground zur 5 km entfernten Rückgabestation. Nachdem es in einer Kurve laut zu klirren begann, mussten wir feststellen, dass nahezu das gesamte Geschirr des Campers nun in tausend kleinen Stücken verteilt auf dem Boden lag. So fuhren wir erneut zu einer Tankstelle für den zweiten Wohnungsputz. Glücklicherweise mussten wir das Geschirr nicht bezahlen und konnten 20 Minuten nach Ankunft bei der Vermietstation unser Taxi in Richtung Tsawassen (Fährstation für Vancouver Island) besteigen.

Nach zwei Stunden Taxifahrt (ja, in Richtung Canada sind die Zollbeamten freundlicher und speditiver) und drei Stunden Fährfahrt Richtung Vancouver Island kamen wir in Victoria an. Eine beschauliche kleine Stadt in einem typisch englischen Stil hiess uns willkommen. Während der Tage in Victoria waren wir nicht mehr so ambitioniert wie in Vancouver, um die Stadt zu erkunden und so spazierten wir mehrheitlich durch die Strassen. Trotzdem hat es uns dort sehr gefallen.

Am Montag ging es dann mit dem Greyhound Bus nach Tofino. Nach sechs Stunden und drei Zwischenstopps kamen wir im kleinen Touristenörtchen Tofino an. Obwohl der Ort äusserlich nicht gerade viel hermacht, ist das Hostel hier umso besser. Wir haben selten mit so vielen Leuten (ok, einigen Deutschen und auch Schweizern) gesprochen und es so lange abends ausgehalten nicht ins Bett zu gehen. Die Zeit in diesem Hostel neigt sich aber ebenfalls dem Ende zu und wir machen uns auf den Weg zu unserem letzten Zwischenstopp vor Mexio: Nanaimo, Ostküste von Vancouver Island.

Bevor wir abreisen, hier noch einige Impressionen aus unseren zwei Ausflügen:

Hot Springs Cove: Ein etwas teurer Tagesausflug mit dem Bot zu den Hot Springs nahe von Tofino, welche direkt am Meer gelegen sind. Sehr schön aber auch sehr touristisch (verglichen mit den Insider-Mammoth-Hotsprings im Yellowstone). Für jeden zu empfehlen, der nicht vorher schon im Yellowstone war und auch ein paar Franken an die örtlichen Bootsunternehmen spenden möchte 🙂
Im Trip wären eigentlich noch mögliche Walsichtungen inbegriffen gewesen, aber ausser ein paar weit entfernten Rückenflossen von Harbour Delphinen (gehören anscheinend zur Kategorie Wal), gab es nichts zu sehen. Glücklicherweise gabs auch noch Otter (70m Distanz zum Boot) und Robben auf dem Weg zu den Hot Springs.

Pacific Rim Trail & Long Beach: Ein kleiner Rundweg im nahegelegenen Ucluelet (40km von Tofino) und ein sehr langer Strand zwischen Tofino und Ucluelet wo wir heute einige Zeit verbringen durften. Besonders möchten wir unserem Auto-Spender Claudius aus dem Thurgau danken, der uns sein Mietgefährt für diesen Trip zur Verfügung gestellt hat, während er mit dem Kayak einen Ausflug in den Urwald unternahm.

Euch eine gute Zeit und wir melden uns wohl wieder, sobald wir uns in Mexiko akklimatisiert haben (das könnte etwas dauern…).

Zum Schluss unseres Nordamerika Aufenthaltes noch ein kleines Kanada/USA-ABC…

Barbara & Sven