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Im Süden Guatemalas

Montag, Dezember 20th, 2010

Von Flores machten wir uns letzten Montag abends um 20 Uhr zur 10 stündigen Busfahrt nach Antigua auf. Während der Busfahrt machten wir eine kleine Zwischenbilanz und es wurde uns bewusst, dass wir in den letzten 4 Monaten bereits mind. 100 Stunden Bus gefahren sind. In dieser Zeit könnten wir wohl drei Mal nach Südspanien und zurück fahren, Svens Opa in Deutschland 15 Mal besuchen und mindestens 10 Mal die Schweiz umkurven…

Als wir morgens um 7 Uhr in Antigua ankamen, verschlug es uns fast den Atem, denn uns empfing eine eisige Kälte und Barbara sehnte sich nach ihrer Mammut Jacke. Müde von der langen Fahrt verkrochen wir uns im Hostel zuerst nochmals ins Bett und starteten unsere Erkundungstour erst gegen 10 Uhr. Nachmittags trafen wir uns noch mit Erika, einer Bekannten aus Oaxaca und schlenderten durch die bunten Strassen Antiguas. Svens Faszination galt in erster Linie den sogenannten Chicken-Bussen, welche durch ganz Guatemala fahren.

Auf Empfehlung unseres Reiseführers buchten wir für den kommenden Tag eine Tour auf den aktiven Vulkan Pacaya.
Im Shuttle Bus dahin, staunten wir nicht schlecht, als wir lauter Touristen in kurzen Hosen, Halbschuhen und ohne Rucksack antrafen. Uns wurde doch von der Reiseagentur kräftig eingetrichtert, dass es wichtig sei, sich auf kaltes Wetter, schlechte Wanderstrecken und viel Durst einzurichten. So sahen wir unter all den 0815-Touris aus wie echte Schweizer (Wanderschuhe, Rucksäcke, Wasser, dicke Jacken & Taschenlampe) :-). Wir bereuten unsere professionelle Ausrüstung keine Sekunde, denn schon vor dem Aufstieg wehte ein kräftiger Wind. Ein wenig Mitleid hatten wir mit den Russen in Hotpants schon…

Der Aufstieg auf den Pacaya forderte besonders Barbara einiges ab, doch beide konnten der Verlockung auf ein bereitstehendes Pferd umzusteigen, wiederstehen. 1 ½ Stunden und 500 Höhenmeter später kamen wir auf dem Gipfel eines angrenzenden Berges an, doch vor lauter Nebel konnten wir nichts sehen. So wanderten wir über eine ausgekühlte Lavazunge, welche am 28. Mai 2010 durch einen kleinen Ausbruch entstand, weiter Richtung Vulkan. Unterdessen war die Sonne bereits untergegangen und es wurde eisig kalt. Innerhalb von kürzester Zeit wurde es stockfinster und wir machten uns auf den Weg zurück ins Tal. Obwohl wir kein fliessendes Lava sehen konnten, war es ein abenteuerlicher Ausflug, den wir nicht so schnell vergessen werden.

Am Donnerstag starteten wir zu einem dreitägigen Ausflug nach Panajachel, einer kleinen Stadt am Rande des Lago Atitlan. Dieser See liegt auf 1500 m.ü.M. und ist umgeben von 3 Vulkanen und vielen kleinen Städtchen, welche wir am Samstag per Boot erkundeten.

Heute Morgen fuhren wir nach Chichigastenango und schlenderten durch einen der berühmtesten Märkte Guatemalas. Wie bereits schon in Mexiko konnten wir uns am farbenfrohen Treiben kaum sattsehen und staunten besonders über den Regen Hühner Handel. Da in Chichi gerade ein Festtag war, konnten wir auch noch einem akrobatischen Seilakt zuschauen.

Unterzwischen sind wir wieder in Antigua angekommen und freuen uns riesig auf den morgigen Abflug nach Costa Rica.

Wir lernten Guatemala als ein wunderschönes Land kennen, welches stark mit der Armut zu kämpfen hat.

Bleibt dran und esst nicht zu viele Weihnachtsguetzli ohne uns!

Ganz liebe Grüsse!
Barbara & Sven


Tikal – Antigua – Panajachel – Chichigastenango auf einer größeren Karte anzeigen

Schnorcheln mit Haien

Dienstag, Dezember 14th, 2010

Unser letzter Stopp in Mexiko war Chetumal, ein an der Grenze gelegenes Städtchen. Von hier aus ging es dann mit dem Wassertaxi weiter nach Caye Caulker, Belize.
Nach einer längeren, aber schaukelfreien Bootsfahrt kamen wir auf der Insel Caye Caulker, einer schönen kleinen Insel, mitten im zweitgrössten Korallenriff der Erde, an.

Da man ja in einem Korallenriff so einiges entdecken kann, haben wir am Freitag gleich eine eintägige Schnorchel Tour auf einem Segelschiff unternommen. Bei einer Wassertiefe von nicht mehr als 3 Metern konnten wir die unterschiedlichsten Korallen und Fische beobachten. Highlights waren aber die Haie, Rochen und Schildkröten, welche wir aus nächster Nähe beobachten und sogar berühren durften.

Als krönender Abschluss des Tages haben sich Lydia und Sven einen Lobster (Hummer) zum Abendessen bestellt. Lorenz schlemmte einen Black Baracuda und Barbara begnügte sich mit einem Schweinsbraten (aus Solidarität zu den armen Fischchen).

In Belize ist nicht nur das Korallenriff interessant. Hier spricht man als ehemalige Britische Kolonie nämlich auch als einziges mittelamerikanisches Land Englisch. Wir wussten zwar von dieser kleinen Spezialität, jedoch ahnten wir nicht wie lustig das Englisch hier klingt. Es ist so, als ob hier jeder als Rastafari auf die Welt gekommen ist. Überall trällern die Leute in einem speziellen Slang und jedes Radio spielt entweder einen der vielen Bob Marley Hits oder sonstige Reggae Musik.

Zwei kurzweiligen Tage gingen schnell vorbei und so machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Länderziel: Guatemala. Nach einer guten Stunde auf dem Boot, 2 Stunden Wartezeit und 3 Stunden Busfahrt in viel zu kleinen Sitzen kamen wir endlich zur Grenze von Guatemala. Hier mussten wir erst einmal Geld für die Landesausreise von Belize auf den Tisch legen und da der Guatemalteke auch gerne Geld hat, durften wir dem auch gleich noch etwas in die Hand drücken.
Nach weiteren 2 Stunden im engen Bus freuten wir uns Flores zu erreichen. Flores ist eine hübsche kleine Stadt auf einer Halbinsel im Lago de Petén Itzà im Norden von Guatemala.

Erschöpft von der langen Reise gingen wir früh zu Bett, damit wir am Sonntag auch rechtzeitig zur Sonnenaufgangstour nach Tikal wach werden. Hier in Guatemala scheinen die Uhren anders zu ticken, denn zur abgemachten Abholzeit von 4:20 Uhr morgens wurde 5:00 Uhr. Und so war die Sonne schon aufgegangen als wir Tikal erreichten…
Trotzdem war es ein unvergessliches Erlebnis auf den Mayastätten Tikals herumzuklettern und dem Gebrüll der Affen zuzuhören. Ok, auf den Muskelkater am nächsten Tag hätte Barbara wohl verzichten können.

Da Lydia und Lorenz noch rechtzeitig zum Weihnachtsbraten nach Deutschland fliegen, mussten wir uns gestern Abend leider voneinander verabschieden, um die Weiterreise nach Antigua alleine antreten.

Wir wünschen euch weiterhin eine schöne Zeit, geniesst die Weihnachtsstimmung, der auch wir nicht ganz entkommen können.

Liebe Grüsse
Barbara & Sven

PS: Vielen Dank Lydia und Lorenz für die schöne Zeit mit euch und die Fotos 🙂


Chetumal – Caye Caulker – Flores/Tikal auf einer größeren Karte anzeigen