Archive for the ‘Panamericana’ Category

Weinparadies Mendoza

Sonntag, März 6th, 2011

Am vergangenen Sonntag fuhren wir zurück nach Buenos Aires. Am Abend trafen wir uns erneut mit Maria und Ivan und verbrachten gemeinsam ihren letzten Abend in Südamerika.
Am Montag schliefen wir uns dann zuerst einmal aus und verbrachten den Nachmittag im bekanntesten der 48 Stadtviertel. La Boca ist bei den Touristen wegen den originellen Häuser bekannt, welche aus dem Blech von alten Schiffen gebaut und bunt bemalt wurden. Ausserdem findet man in den wenigen Strassen unzählige Bars und Restaurant mit Live Tango Shows und Souvenirläden.

Am Dienstag machten einen ausgiebigen Spaziergang durch das Naturreservat von Buenos Aires und genossen das Picknicken am Meer.

Abends nahmen wir dann voraussichtlich zum letzten Mal den Nachtbus und fuhren nach Mendoza.

Mendoza liegt im zentralen Westen von Argentinien und ist besonders für den Weinbau bekannt. So buchten wir für den Donnerstag dann auch gleich eine Weintour, um uns vom guten Geschmack des Weines zu überzeugen. Bis zum ersten Glas Wein mussten wir uns dann aber noch etwas gedulden, denn zuerst fuhren wir in eine Ölivenölfabrik, wo uns der Prozess der Ölgewinnung erklärt wurde. Weiter ging es dann zum ersten Weingut. Eine freundliche Mitarbeiterin des Familienunternehmens führte uns in die Rotweinherstellung ein und erklärte bei der anschliessenden Weindegustation wie guter Wein aussehen, riechen und schmecken sollte. Auch im zweiten Weingut genossen wir hervorragenden Malbec, Cabarnet, Shyraz,… und lernten dabei zwei nette Tschechen kennen. Nach dem zweiten Weingut ging es dann noch hochprozentiger zu und wir degustierten verschiedenste Liköre. Zwar begeistert von den unterschiedlichen Wein- und Likör Sorten, verliessen wir jede Örtlichkeit leider ohne Einkäufe, denn unsere Rucksäcke sind sowieso schon viel zu schwer.

Wie sich herausstellte, hatten wir sehr viel Glück genau jetzt in Mendoza anzukommen. Denn genau über dieses Wochenende fand das jährliche Weinfestival (Vendimia) statt, an der Samstagabend die nationale Weinkönigin gekürt wurde. Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen und ergatterten zwei der wenigen übrigen Tickets für diese Veranstaltung und wurden Zeugen von argentinischer Feststimmung. Damit auch alle Zuschauer richtig in Stimmung waren, wurde das argentinische Nationalgetränk (Rotwein!) jedem in einem kleinen Tetrapak in die Hand gedrückt. Zusammen mit 30‘000 Zuschauern prostete man sich dann auch gegenseitig zu und genoss das dargebotene Tanzspektakel. Nachts um 12 Uhr war das Fest dann noch lange nicht vorüber, denn nun wurde die Weinkönigin gewählt. Nach einem stündigen Wahlprozess gewann die einzige blonde Bewerberin und verkniff sich sogar das Weinen beim Aufsetzten der Krone. Ob sie vielleicht schon wusste, dass sie zur Reina gekürt wird? Wir wunderten uns schon etwas, als wir sahen, dass bereits eine Stunde nach der Wahl, somit nachts um 1 Uhr, eine Zeitung mit den Neuigkeiten verkauft wurde…

Heute geniessen wir noch etwas das gute Wetter hier in Mendoza, trinken eine gute Flasche Wein und essen ein grosses argentinisches Steak zum Abschied von Argentinien, bevor es dann morgen früh nach Zapallar, Chile geht. Dort verbringen wir die nächsten Wochen und entspannen uns von allen Strapazen der letzten Monate. Ende März müssen wir schliesslich wieder ausgeruht und fit sein, um zum Abschluss unserer 8 monatigen Reise noch Patagonien zu bereisen.

Wir hoffen, dass sich der Winter bei euch so langsam verzieht, damit uns dann in wenigen Wochen die warme Frühlingssonne und blühende Blumen begrüssen.

Un beso y hasta la proxima vez!
Barbara & Sven


Buenos Aires – Mendoza – Zapallar auf einer größeren Karte anzeigen

Sonne, Meer und Strand

Sonntag, Februar 27th, 2011

Wie beim letzten Mal angekündigt, fanden wir in Mar del Plata auch tatsächlich Erholung. Leider allerdings nicht ganz so wie wir uns das vorgestellt haben…
Am Donnerstag empfing uns nachmittags die Sonne und herrlich warmes Wetter. Wir nutzten den Spätnachmittag, um die Gegend zu erkunden und uns den Strand anzuschauen. Schliesslich wollten wir ja wissen, wo wir die kommenden Tage verbringen würden. Was wird an der Küste dann antrafen, verschlug uns jedoch den Atem. Uns wurde zwar schon erzählt, dass der Badeort Mar del Plata im Februar ziemlich voll sei, doch solche Menschenmassen hätten wir uns in unseren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können. Wir sahen kaum noch ein Sandkorn zwischen den tausenden Badetüchern und den sich darauf räkelnden Touristen. Svens Lust auf einige gemütliche Tage am Strand verging bei diesem Anblick augenblicklich, doch Barbaras Vorfreude auf Sonne, Meer und Strand kann bekanntlich nicht getrübt werden…
Oder doch… am nächsten Morgen begrüssten uns Regen und dunkle Wolken und der Wetterbericht für die nächsten Tage verhiess auch nichts Gutes. Und so war es dann auch. Wir tauschten Badehosen gegen Regenschirm und verbrachten die Zeit in Mar del Plata vorwiegend mit lesen, Emails schreiben, im Internet surfen, essen, shoppen, spazieren, ins Kino gehen,…

Das Schlafen in sogenannten Dorms (Gruppenräume) ist zwar jeweils nicht ganz so heimelig wie in den eigenen vier Wänden, dennoch hat es Vorteile. Die Übernachtung ist stets einiges günstiger, man lernt interessante Leute kennen und Barbara erkannte, dass Sven im Vergleich zu anderen gar nicht sooo laut schnarcht…
Das Teilen eines Zimmers mit völlig fremden Menschen hat aber definitiv auch Nachteile. Und diese wurden uns in der zweiten Nacht unseres Aufenthaltes in Mar del Plata sehr deutlich vor Augen geführt. Bereits friedlich schlafend, wurden wir um Mitternacht unsanft aus unseren Träumen gerissen. Eine Gruppe junger Amerikaner sorgte für Stimmung im Hostel und die unserem Zimmer zugeteilten Mädels konnten sich vor Euphorie gar nicht mehr einkriegen. So machten sie selbstverständlich zuerst einmal Licht, um dann anerkennend festzustellen, dass wir „richtige Backpackers“ (wohl ganz im Gegensatz zu ihnen) sind. Weiter wurde dann in aller Lautstärke das Badezimmer inspiziert, die Lockers ausprobiert, die Betten verschoben, … Dabei führten sie Gespräche quer über den Gang, lachten und freuten sich des Lebens. Als dann 30 Minuten später wieder Ruhe einkehrte, da die Gruppe zum Nachtessen aufgebrochen war, nahmen wir das Ganze noch gelassen und schliefen schnell wieder ein. Um 2.00 Uhr ging die Party dann aber erst richtig los und unsere Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Während einer vollen Stunde brezelten sich unsere Mitbewohnerinnen auf, diskutieren über die Vor- und Nachteile von Hotpants und Highheels, ob nun eine Bar oder eine Disco für den heutigen Ausgang besser geeignet wäre, hüllten das Zimmer in drei unterschiedliche Parfumdüfte ein, … und dies selbstverständlich alles bei grösster Lautstärke. Svens Versuch die Girlies ruhig zu stellen, scheiterte kläglich. Auch diese gefühlten 120 Minuten gingen irgendwann vorbei und es wurde wieder leise, das Licht auszuschalten hielten sie allerdings nicht für nötig. Nun gut, wir schliefen wieder ein und hofften, dass die Damen auch im Ausgang Ausdauerfähigkeit beweisen und nicht allzu schnell zurückkommen würden. Spätestens um 6.00 Uhr wurde uns dann aber beiden bewusst, dass dies wohl die allerletzte Nacht in einem Dorm sein würde. Erneut machten sie Ramba Zamba, dieses Mal natürlich auch noch mit einer schweren Zunge und wackeligen Beinen…
Als wir nach dem Frühstück dann tatsächlich in ein Doppelzimmer wechselten und unsere sieben Sachen zusammenpackten, legten wir selbstverständlich ganz viel Wert darauf, die schlafenden Amis (nicht) zu wecken 🙂 Ob unsere drei Zimmergenossinnen nun absolut respektlos waren oder wir aber einfach schon etwas alt und spassbremsig sind, sei dahingestellt…

Die gewünschte Erholung fanden wir nun dafür in Villa Gesell. Am Dienstag fuhren wir knappe zwei Stunden nordwärts, um an einem neuen Strandabschnitt unser Glück zu versuchen. Im Hostel wurde uns dann sofort bewusst, dass hier sogar einige Regentage auszuhalten wären, denn die Eigentümer haben ihr altes Ferienhaus so liebevoll eingerichtet, dass wir uns fast wie zuhause fühlen. Doch das Wetter meinte es gut mit uns und so konnten wir jeden Tag Sonne, Meer und Strand geniessen. Abends geniessen wir es, endlich einmal wieder selber kochen zu können und zusammen mit einer Gruppe Argentinier ein Bierchen zu trinken. Dass wir in einem Doppelzimmer wohnen, müssen wir wohl nicht speziell erwähnen.

Am Sonntag geht’s zurück nach Buenos Aires, von wo aus wir am Dienstag nach Mendoza fahren. Wir freuen uns schon sehr auf die anstehende Weintour und sind gespannt, was uns sonst noch alles erwartet.

Macht’s gut und bis zum nächsten Mal!
Liebe Grüsse,
Barbara & Sven


Mar del Plata – Villa Gesell – Buenos Aires auf einer größeren Karte anzeigen

Von Salta zum Naturwunder Iguazu

Samstag, Februar 12th, 2011

Schon nach weniger Stunden in Argentinien fühlten wir uns im zweitgrössten Land Südamerikas sehr wohl. Nachdem uns das Reisen in Bolivien und Peru einiges an Nerven und Geduld abverlangt hat, empfing uns in Salta eine etwas europäischere Atmosphäre und die aufgestellten Einheimischen machen einem das Reisen hier zum Vergnügen.

Am Donnerstag trafen wir im Zentrum der Stadt Maria und Ivan, welche wir auf unserer Pampa Tour in Rurrenabaque kennengelernt haben. Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der argentinischen Küche. Zum Mittagessen genossen wir alle ein richtig gutes Stück Rindfleisch und auch der gute Tropfen Rotwein bewies, dass die Argentinier einen hervorragenden Geschmack haben. Wir fühlten uns wie an Weihnachten, denn wir konnten uns nicht erinnern, in den letzten Wochen so gut gegessen zu haben.
Nachdem Maria und Ivan ihren Bus für die Weiterreise bestiegen haben, schlenderten wir noch durch die Fussgängerzone und hielten nach neuen Turnschuhen für Sven Ausschau. (Barbara hätte am besten auch schon neue gekauft…)

Den Freitag und Samstag verbrachten wir dann mehrheitlich im Hostel, denn wir haben uns beide eine Erkältung eingefangen und so war gar nicht nach Stadtbesichtigung zu Mute. Wo wir bei über 30 Grad zu Husten und Schnupfen gekommen sind, wissen wir auch nicht. Vielleicht sind sich unsere Körper einfach gewohnt, dass im Februar Bazillenzeit ist…

Am Samstagmorgen fuhren wir dann doch noch auf den Stadtberg San Bernardo, um einen einmaligen Blick über Salta zu geniessen. Die Gondeln waren übrigens ein Schweizerprodukt und wir fühlten uns fast wie zuhause.

Die Nacht von Sonntag auf Montag verbrachten wir wieder einmal im Bus. Nach 24 Stunden Fahrt kamen wir am Montagnachmittag endlich in Puerto Iguazu an, der Basisstation der weltberühmten Iguazu Wasserfällen.

Am nächsten Morgen machten wir uns früh morgens auf den Weg, um von der brasilianischen Seite aus einen Gesamtblick über die Fälle zu geniessen. Der Grenzübertritt Argentinien / Brasilien war einfacher denn je und so kamen bald in Foz do Iguazu an. Bereits der erste Blick auf die Fälle war überwältigend. Noch nie haben wir so viel Wasser auf einmal herunterstürzen gesehen und die Lage der Fälle inmitten des Regenwaldes machten den Anblick umso spektakulärer.
Leider waren wir nicht die einzigen Touristen und so drängten wir uns gemeinsam mit hunderten anderen Bewunderern entlang eines Weges, um von verschiedensten Orten aus, die Iguazu Fälle zu geniessen.
Kleiner Hinweis: Wären wir 40 Jahre früher hier gewesen, wäre das Wasser nicht braun, sondern klar gewesen…

Am Nachmittag ging unsere Reise dann direkt noch weiter nach Paraguay. Seit August 2010 haben wir bereits 12 neue Stempel im Reisepass; nicht schlecht, oder? Dort besichtigten wir das zweitgrösste Wasserkraftwerk und den Staudamm Itaipú. Die Präsentation und anschliessende Führung waren enorm eindrücklich und wir kamen zum zweiten Mal an einem Tag nicht mehr aus dem Staunen raus.

Am Mittwoch erkundeten wir dann auch noch die argentinische Seite der Iguazu Fälle und waren erneut von der Wassermenge der Fälle beeindruckt. Wahrscheinlich können wir in Zukunft keinen Wasserfall mehr ansehen, ohne ihn klein und leise zu empfinden.
Diverse Wege führten uns zu Aussichtspunkten, wo wir uns erneut durch die Touristenmassen zwängten, um das perfekte Foto zu schiessen. Leider wollte sich die Sonne auch am zweiten Tag nicht so richtig zeigen und wir wurden hin und wieder nicht nur von den Wasserfällen nass gespritzt. Naja, die Iguazu Wasserfälle bei strahlendem Sonnenschein zu sehen, wäre auch schon etwas zu kitschig
Zum krönenden Abschluss leisteten wir uns noch eine Bootsfahrt, um die Iguazu Fälle nicht nur sehen, sondern auch fühlen zu können. Bei der Dusche unter den Fällen gab es endlich genug Wasser von oben, was man sonst in den Hostel-Duschen nicht gerade behaupten kann. Wir waren anschliessend bis auf die Unterwäsche nass, doch hoffentlich auch mal wieder richtig „sauber“.

Den Donnerstag nutzten wir dann noch, um Barbara neue Turnschuhe zu kaufen, denn der liebe Hostelköter hat ihre alten Latschen doch tatsächlich in einer Nacht und Nebel Aktion davongetragen! Barbara scheint mit den Hunden Südamerikas nicht so viel Glück zu haben… Am Nachmittag bestiegen wir einmal mehr einen Bus und wir kamen 20 Stunden später in Buenos Aires an.

In den nächsten Tagen besichtigen wir also die Hauptstadt Argentiniens und planen noch einen Abstecher nach Uruguay (Stempel Nr. 13 :-)). Mehr dazu beim nächsten Mal!

Ganz liebe Grüsse und auf bald,
Barbara & Sven


Salta – Iguazu – Buenos Aires auf einer größeren Karte anzeigen

Am trockensten Ort der Welt

Freitag, Februar 4th, 2011

Die letzten sechs Tage verbrachten wir in San Pedro de Atacama. Die Atacama Wüste liegt im Norden Chiles und gilt als trockenste Region der Welt. Eigentlich wollten wir ja nur zwei, drei Tage in San Pedro bleiben, doch wieder einmal hiess es, spontan und flexibel zu bleiben. Erstaunt mussten wir nämlich feststellen, dass alle Busse nach Salta (Argentinien), unserem nächsten Ziel, in den kommenden Tagen bereits ausgebucht sind. Bis anhin reichte es jeweils, sich einen Tag vor der Abreise um ein Busticket zu kümmern, doch in Chile scheint diese Spontanität nicht mehr möglich zu sein. So sassen wir also gezwungenermassen für eine knappe Woche in der Wüste fest und genossen es für einmal einfach nur zu faulenzen.

Am Samstag kribbelte uns dann aber doch langsam der Hinter und wir entschieden, uns zur Abwechslung etwas sportlich zu betätigen. Da wir dieses Jahr den Winter und somit auch den Wintersport der Schweiz gänzlich verpassen, fanden wir in Chile eine passende Alternative: Für einmal hiess es nicht SNOWboarden, sondern SANDboarden. Oben an einer Sanddüne angekommen, schnallten wir uns ein Brett an die Füsse und los ging die Fahrt. Naja, so einfach war‘s dann doch wieder nicht. Die Fahrt im Sand fühlte sich ähnlich an, wie das Fahren im nassen Tiefschnee und besonders das Umfallen war eine sehr sandige Angelegenheit. Schade, dass es inmitten der Wüste noch keine Sessellifte gibt, denn der Anstieg auf die Düne war jeweils ziemlich anstrengend. Trotzdem wagten wir uns einige Male den Hang runter und auch Sven, der zum ersten Mal auf einem Brett stand, kam bis zum Schluss ohne zu stürzen am Ziel an.
Das Sandboarden war definitiv ein super spassiges Erlebnis und obwohl wir es sehr genossen, nicht wie in den Schweizer Bergen an die Füsse zu frieren, bevorzugen wir dann doch das Fahren im Schnee.

Nach der sportlichen Betätigung ging‘s dann noch weiter ins Valle de la Luna (Mondtal), wo wir mit einem Pisco Sour den Sonnenuntergang genossen haben.

Nachdem wir Sonntag und Montag mit lesen, essen, Emails schreiben, Sonne tanken, … verbracht haben, fuhren wir am Dienstag noch zu der Laguna Cejar. Aufgrund des enorm hohen Salzgehaltes in der Lagune, wird das Baden zu einem einmaligen Erlebnis. Schwimmen war dort kaum möglich, denn die Beine und Arme wurden sofort in die Höhe gezogen und man konnte gemütlich im Wasser sitzen, ohne unterzugehen.
Leider hatten wir aber etwas Pech, denn bereits nach kurzer Zeit begann es zu regnen und wir mussten verfrüht zurückkehren. Schon unglaublich, da sind wir am trockensten Ort der Welt, wo es gemäss Aussagen der Einheimischen maximal zweimal jährlich regnet und wir sind genau zu diesem Ereignis dort… Ob uns da wohl irgendjemand in der Schweiz die Wärme nicht gönnt?

Gestern war die Woche in der Wüste dann bereits um und wir sind nach Salta, Argentinien gefahren. Die zehnstündige Fahrt war richtig angenehm, denn die Busse hier in Chile und Argentinien sind denjenigen von Peru und Bolivien um einigen Komfort im Voraus. Mal davon abgesehen, dass ein Hund sein Geschäft direkt an Barbaras Rucksack verrichtet hat, verlief die Reise ins Land der saftigen Steaks also problemlos.

Macht’s gut! Ganz liebe Grüsse
Barbara & Sven


San Pedro – Salta auf einer größeren Karte anzeigen

Salar de Uyuni

Sonntag, Januar 30th, 2011

Nach unserem Rückflug aus dem Dschungel, fuhren wir von La Paz aus in den Süden Boliviens. In Uyuni verbrachten wir lediglich eine Nacht, bevor wir am Dienstag erneut auf eine dreitägige geführte Tour quer durch die Salar de Uyuni starteten. Die Salar de Uyuni ist mit mehr als 10‘000 km2 die grösste Salzwüste der Welt.
Auf dem Cementerio de trenes haben wir unsere Tour gestartet, wo zahlreiche Lokomotiven ihre Ruhestätte gefunden haben und nun seit über 120 Jahren vor sich hin rosten. Die alten Züge haben uns in vergangene Zeiten zurückversetzt und wird fühlten uns beim Klettern AUF den Zügen beinahe wie James Bond.

Weiter fuhren wir dann per Jeep in die eigentliche Salzwüste. Da aktuell Regenzeit in Bolivien ist, standen grosse Teile der Salzwüste unter Wasser und wir waren zuerst sehr enttäuscht. Später wurde uns dann jedoch bewusst, dass gerade dies die Salar de Uyuni so traumhaft schön macht, denn die Salzwüste verwandelte sich in einen riesigen Spiegel.
Immer wieder machten wir Halt, um gaaaanz viele Fotos zu schiessen, im Wasser rumzuplantschen oder einem der vielen weiteren Jeeps beim Reifenwechsel oder Motorproblemen zu helfen.

Inmitten der Salar de Uyuni liegen eine Reihe von kleinen Inseln. Die berühmteste, die Isla de Pescado haben wir nach einem Mittagessen inmitten der Wüste angesteuert. Diese kleine, karge Insel inmitten des weissen Nichts beheimatet bis zu 12 m hohe und ca. 1200 Jahre alte Kakteen. Ausserdem bietet ein Aussichtspunkt eine grandiose Rundumsicht über die Wüste und die dahinter liegenden schneebedeckten Vulkanberge

Nach der Isla de Pescado suchten wir dann unser erstes Nachlager auf. Dort hätten wir nach Auskunft von José, unserem Führer eigentlich um 16 Uhr ankommen sollen, doch erreichten wir das Salzhotel erst beim Einbruch der Dunkelheit. Schon nach einem Tag wurde uns klar, dass Zeit- und Distanzangaben nicht mit Schweizer Verhältnissen vergleichbar sind und eine bolivianische Stunde mindestens 120 Minuten zählt. Wir Schweizer (und Deutsche) sind aber auch echt super pünktlich und nehmen alles sooo genau…

Nach einer kurzen und kalten Nacht auf über 4000 Meter ging unsere Jeep Tour weiter Richtung Süden. Inmitten der Wüste trafen wir auf einige Lagunen, welche von drei verschiedenen Arten von Flamingos beheimatet werden. Gegen Mittag wurde das Wetter leider immer schlechter und zwischenzeitlich hatten wir sogar das Vergnügen mit Schnee und Hagel. So stiegen wir nur selten aus unserem warmen Gefährt aus und genossen die vorbeiziehenden Landschaften aus dem Jeep. Sehr beeindruckend war dann der Arbol de Piedra, eine von Natur aus geschaffene Steinformation, welche stark einem Baum ähnelt und völlig verlassen in der Wüste steht. Auch freuten wir uns sehr, zwei seltene Tiere Boliviens, das Picunya (Verwandter des Lamas) und den Vizcacha (Anden-Hase) aus der Nähe beobachten zu können.

Auch die zweite Unterkunft war eher dürftig und Barbara kroch schon vor dem Abendessen unter die Decke, da ihr Magen schon den ganzen Tag verrücktspielte. Am Donnerstag hiess es bereits um 4:30 Uhr aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Da der Himmel immer noch wolkenverhangen war, fiel dieses Vorhaben wie schon in Guatemala ins Wasser und so gab es dann eben ein etwas ausgiebigeres Frühstück. Weiter ging unsere Fahrt zu den berühmten Tatio Geysiren, wo wir zwischen den brodelnden Quellen herumliefen und die eindrückliche Mondlandschaft bewunderten. Pünktlich auf die Laguna Verde zeigte sich die Sonne dann aber doch noch und wir genossen den Blick auf die wunderschön gefärbte Lagune und die chilenischen Berge im Hintergrund.

Gegen 10 Uhr verliessen wir unsere Gruppe an der Grenze Bolivien/Chile und fuhren nach San Pedro de Atacama. Schon nach wenigen Stunden fühlten wir uns in Chile sehr wohl. Wir genossen das feine und vor allem magenverträgliche Essen, die freundlichen Bewohner des kleinen Wüstenortes und die Sauberkeit in den Strassen und im Hostel.

Bolivien lernten wir in den vergangenen drei Wochen als ein Land kennen, welches landschaftlich viele kleine Paradiese zu bieten hat. Die Armut macht das Reisen allerdings etwas mühsam und wir wünschten uns ab und zu den Luxus von Strom, Wasser, sauberen Toiletten und gutem Essen herbei, den wir in der Schweiz viel zu selten zu schätzen wissen.

In diesem Sinne wünschen wir euch weiterhin eine gute Zeit!

Liebe Grüsse
Barbara & Sven
La Paz – Uyuni – San Pedro de Atacama auf einer größeren Karte anzeigen