Archive for the ‘Peru’ Category

Lago Titicaca

Freitag, Januar 14th, 2011

Am Freitag verliessen wir Cuzco und fuhren per Bus an den Titicacasee. Der Titicacasee ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3810 Metern und verbindet Peru mit Bolivien.

Für den Sonntag buchten wir dann auch eine Tour auf dem Lago Titicaca und erkundeten die Insel Taquila und zwei der schwimmenden Inseln der Urus.
Früh morgens wurden wir im Hostel abgeholt und an den Hafen in Puno gebracht. Dort bestiegen wir gemeinsam mit weiteren Touris ein Boot und fuhren auf die Isla Taquila, welche weit draussen im Titicacasee liegt. Nach einem steilen Anstieg vom Bootsanleger, führte ein wunderschöner Weg mit tollen Ausblicken zum Dorfplatz der Insel. Taquila wird von ca. 2000 Bewohnern bewohnt, welche in erster Linie von der Textilherstellung leben. Sehr überraschend war, dass vor allem die Männer die Wolle spinnen und für die Gegend typischen langen Mützen stricken, während die Frauen kunstvolle Hüftbänder weben.
Zum Mittagessen wurden wir mit einer sehr leckeren Forelle überrascht und tranken einmal mehr viel Cocatee, welcher gegen Probleme der Höhenkrankheit helfen soll.
550 steile Treppenstufen führten uns danach zurück zu unserem Boot und wir fuhren zu den schwimmenden Inseln der Urus (Seemenschen), einer weiteren Attraktion des Titicacasees.

Nach einem gemütlichen Tag in Puno, überquerten wir am Dienstag per Bus die Grenze von Peru nach Bolivien. So langsam sind wir schon richtig geübte Grenzgänger und wir sind froh, dass wir immer so freundlich durchgewinkt werden. Die lieben Amis haben es da oft etwas komplizierter, denn diese werden hier in Südamerika arg unter die Lupe genommen. Mitleid von uns erhalten sie allerdings nicht; wir können uns schliesslich noch allzu gut erinnern, wie mühsam unsere Flughafenaufenthalte in den Staaten jeweils waren.

Acht Kilometer südlich der Grenze haben wir uns in Copacabana niedergelassen, um auch noch die Sonneninsel, die grösste Insel des Titicacasees zu erkunden. Um Svens Wanderlust zu stillen, wanderten wir vom Norden der Insel in den Süden. Der Sauerstoffmangel auf dieser Höhe, die Mittagssonne und die steilen Anstiege forderten uns bei diesem Unternehmen so einiges ab. Die wunderschöne Sicht über den Titicacasee und die Anden entschädigten aber die Strapazen und wir genossen den Tag auf der Isla del Sol sehr.

Heute Morgen haben wir Copacabana bereits wieder verlassen und sind nun in La Paz, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt angekommen. So ganz gelingt es uns leider nicht, an die Höhenverhältnisse anzupassen. Kopfschmerzen gehört zu unserem ständigen Begleiter und Barbara scheint den eingeschränkten Sauerstoffgehalt für das Zentrum ihres Körpers zu gebrauchen, sodass ihre Füsse und Hände ständig einschlafen.
So zieht es uns schon bald in tiefere Gefilde; doch zuerst wagen wir uns auf eine abenteuerliche Bike Tour. Mehr dazu beim nächsten Mal!

Ganz liebe Grüsse
Barbara & Sven


Cuzco – Puno – Copacabana – La Paz auf einer größeren Karte anzeigen

Atemberaubende Tage rund um Cuzco

Freitag, Januar 7th, 2011

Seit dem letzten Freitag sind wir nun schon in der Gegend von Cuzco und es gefällt uns hier sehr gut! Nach anfänglichen Problemen mit der Höhenkrankheit haben wir uns ans Leben auf über 3000 Metern gewöhnt und geniessen das peruanische Treiben und die Freundlichkeit der Einheimischen sehr.
Wir habt ihr das neue Jahr begonnen? Mit Bleigießen, Sekt und Feuerwerk? Oder so wie es in Peru Brauch ist mit 12 Weintrauben und gelben Unterhosen? Um Mitternacht werden mit jedem Glockenschlag 12 Weintrauben gegessen. Jede dieser Trauben symbolisiert einen Monat des kommenden Jahres und sollen ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2011 bringen. Eine weitere peruanische Silvestersitte ist es, am Neujahrsabend gelbe Unterwäsche zu tragen. Hoffen wir mal, dass uns das Jahr 2011 ebenfalls Glück bringt, obwohl wir es dann doch sein liessen, eine gelbe Unterhose von der Strasse zu kaufen…

Nachdem wir einige Tage in Cuzco selber verbracht haben, machten wir am Sonntag einen Ausflug ins Valle Sagrado (das heilige Tal der Inkas). Nach einem kurzen Stopp bei einem traditionellen Markt, fuhren wir weiter nach Pisaq, einer berühmten Inkastadt und liefen zusammen mit unserer Reisegruppe und dem Führer durch die Anlage.
Nach einem Mittagessen, welches wir wohl besser ausgelassen hätten (man weiss halt nie, wie lange die Gerichte bei einem Buffet schon dort stehen), ging es dann nach Ollantaytambo, einem kleinen Nest an einer Inkaruine. Auch hier stiegen wir erneut hunderte Treppenstufen empor, um die schöne Aussicht von der Spitze der Ruine zu bewundern.
Zum Abschluss des Tages fuhren wir noch auf einen zweiten Markt und da es schon so richtig kalt war, konnten auch wir der Versuchung nicht widerstehen und kauften uns eine kuschelig warme Alpaca Mütze und einen Schal.

Am Dienstag starteten wir unsere zweitägige Tour zum Machu Picchu. Per Andenbahn reisten wir nach Agua Caliente, der Basisstation für die Besichtigung dieser gut erhaltenen Ruinenstadt der Inka. Machu Picchu wurde im Jahr 2007 zu einem der sieben neuen Weltwunder gewählt. Über vier Jahrhunderte war die Stadt in Vergessenheit geraten, bis sie 1911 Hiram Bingham auf der Suche nach der letzten Stadt der Inka wiederentdeckte.
Den Dienstagnachmittag nutzen wir noch für ein entspannendes Bad in den heissen Quellen in Agua Caliente und gingen dann früh schlafen, denn für den nächsten Tag hiess es früh aufstehen.
Um den absolut perfekten Blick über Machu Picchu zu erhalten, kann man einen der beiden Gipfel, zwischen denen die Inkaruinen liegen, besteigen. Da täglich mehr als 2000 Besucher Machu Picchu besuchen, jedoch nur gerade einmal 400 Besucher täglich den Wayna Picchu besteigen dürfen, muss man früh aufstehen. Dies taten wir dann auch und obwohl wir um 3.00 Uhr nachts liebend gerne den Wecker einfach wieder abgestellt hätten, schaften wir es irgendwie aus den Federn. Als wir um 3.20 Uhr an der Busstation ankamen, standen dort bereits etwa 30 weitere Frühaufsteher. Da der erste Bus allerdings erst um 5.30 Uhr abfuhr, hiess es warten, warten und nochmals warten. Tatsächlich schafften wir es dann aber auf den zweiten Bus und erreichten den Eingang von Machu Picchu kurz vor 6 Uhr. Dort stellten wir uns wieder in die bereits etwas längere Schlange, denn einige super fitte haben die acht Kilometer schon mitten in der Nacht zu Fuss zurück gelegt, um noch vor den Busreisenden oben zu sein oder aber haben sich sogar eine Nacht im Luxushotel Machu Picchu geleistet. Eine Nacht dort kostet übrigens nur gerade einmal 800 Dollar…
Das frühe Aufstehen hat sich dann aber wirklich gelohnt und wir erhielten nicht nur den Eintrittsstempel, sondern auch die Bewilligung um 10.00 Uhr auf den Gipfel, den Wayna Picchu zu klettern.
Beim Betreten der Anlag, lag die komplette Inkastadt noch in dichtem Nebel und wir konnten die Ruinen nur erahnen. Als wir dann aber etwas weiter oben ankamen, zogen die Nebelschwaden tatsächlich davon, und Machu Picchu zeigte sich in seiner ganzen Schönheit. Mystisch im Dschungel verborgen erhebt sich diese Inka-Stätte aus den Anden hervor – ein Anblick, wie man ihn nur schwer beschreiben kann. Kurze Zeit später wurde der Nebel dann wieder so dick, dass man kaum mehr etwas sehen konnte. Dieses Wechselspiel des Wetters machte für uns den Besuch nur noch interessanter und wir waren enorm froh, dass es nicht regnete, denn der Januar gilt eigentlich für sehr ungeeignet, um Machu Picchu zu besichtigen.
Die nächsten Stunden schlenderten wir durch die sehr grosse Anlage und machten uns für den Aufstieg zum Wayna Picchu bereit. Nachdem wir dann erneut 30 Minuten in der Schlange gestanden sind, ging es auch für uns los. Der Aufstieg auf den Wayna Picchu war sehr anstrengend, denn die gesamten Höhemeter erklimmt man über sehr ungleichmässige Treppenstufen. Barbaras Kondition war eindeutig nicht für solche Strapazen vorbereitet und so dachte sie zwischendurch schon ans Aufgeben, doch der Wille versetzt ja bekanntlich Berge…
Völlig ausser Atem und durchgeschwitzt kamen wir dann eine Stunde später auf dem Gipfel des Wayna Picchu an und es war uns klar, dass sich die Mühe des Aufstieges definitiv gelohnt haben. Selten haben wir etwas Eindrücklicheres gesehen und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Erst als dann doch noch der Regen einsetzte, machten wir uns auf den Rückweg und kletterten die gefühlten 2000 Treppenstufen zurück zum Eingang.
Wieder in Agua Caliente angekommen, besteigen wir erneut den Andenzug, um zurück nach Cuzco zu gelangen.

Den heutigen Tag nutzten wir, um uns von den Anstrengungen zu erholen, denn Sven litt unter Muskelkater und Barbaras Knie schmerzten sehr. So verbrachten wir den halben Tag lesend im Bett und gingen nur gerade raus, um unseren Hunger zu stillen.
Apropos: kulinarisch haben wir unterdessen etwa alles probiert. Das Alpaca schmeckt ganz ähnlich wie Kalbsfleisch, doch ist es etwas zäher, weil die Tiere erst im hohen Alter geschlachtet werden.
Bei der Vertilgung eines Meerscheinchens hatten wir dann doch etwas mehr Mühe. Wir dachten, dass wir schliesslich nicht nach Peru reisen können, ohne wenigstens ein Meerschweinchen probiert zu haben und dies taten wir heute Abend auch… naja, wenigstens Sven… In einem schönen Restaurant direkt am Hauptplatz gelegen bestellten wir also ein Cuy (Meerschweinchen) ohne Kopf und eine Pizza (man kann ja nie wissen). Bereits beim Anblick des toten Tieres wurde es Barbara etwas anders, doch Sven war tapfer und wagte sich an den ersten Bissen. Er kaute und kaute und sein Gesichtsausdruck verriet nichts Gutes. Geschmeckt hat es anscheinend wie eine Mischung aus Hühnchen und Hase, doch die Haut war dicker als das Fleisch und es blieb dann auch bei diesem einen Bissen. Barbara war unterdessen auch der Appetit auf Pizza vergangen und war froh, dass Sven noch hungrig war. Der Kellner lächelte nur verständnisvoll als er das gesamte Meerschweinchen wieder in die Küche trug und wir sind unterdessen zum Schluss gekommen, dass diese Leckerei lediglich ein Tourigag ist! Liliane muss also keine Angst haben, dass wir im Frühling ihre Säuli rösten…

Morgen verlassen wir Cuzco und fahren nach Puno, einer Stadt am Titicacasee. Wir freuen uns auf weitere Tage in Peru und sind gespannt was uns noch alles erwartet.

Ganz liebe Grüsse und bis zum nächsten Mal!
Barbara & Sven

PS: @Bine: Selbstverständlich sind alle Fotos von uns geschossen!!! 🙂


Cuzco – Valle Sagrado – Machu Picchu auf einer größeren Karte anzeigen

Ein aufregender Tag in Lima

Freitag, Dezember 31st, 2010

Nach einem gut dreistündigen Flug kamen wir gestern Nachmittag gut in Lima an. Am Flughafen wurden wir von Carlos, dem Hostelchauffeur abgeholt und in unsere Unterkunft gefahren.
Beim Einchecken entdeckten wir ein Monopoly und so war es um uns geschehen. Wir kauften peruanische Gebäude und bauten darauf Häuser und Hotels. Sven bewies dabei überzeugend, dass er der bessere Finanzmeister ist, denn nach vier Stunden musste Barbara sich geschlagen geben.

Heute Morgen fuhren wir per Taxi ins Zentrum der Stadt und bewunderten dort neben diversen Kirchen und historischen Gebäuden, das Regierunsgebäude. Um 12 Uhr liessen wir uns das Schauspiel der Wacheablösung nicht entgehen und fingen uns prompt einen Sonnenbrand bei der einstündigen Zeremonie ein.

Um uns einen Blick von oben über Lima zu verschaffen, fuhren wir danach mit dem Bus auf den Stadtberg San Cristobal. Gesund wie wir sind trinken wir regelmässig viel Wasser, was jedoch dazu führt, dass besonders Barbara sehr häufig die Toilette aufsuchen muss. Wir würden sagen, dass wir schon so einige stille Örtchen während den letzten Monaten gesehen haben, welche nicht gerade dem Schweizerkonform entsprechen, doch der heutige Toilettengang toppte alles. Beim Eingang bezahlte Barbara brav 20 Rappen und erhielt dafür sage und schreibe 1 Blatt WC Papier und einen mit Wasser gefüllten Becher. Wie gut, dass Frau Schweizerin immer Taschentücher dabei hat; doch 1 dl Wasser ist nun wirklich etwas knapp zum Spülen… Naja, nachdem das Geschäft dann auf einem WC ähnlichem Topf erledigt war, wies ein nett lächelnder Herr auf die Händewaschvorrichtung. Da stand doch tatsächlich ein Fass gefüllt mit Regenwasser und jeder Toilettengänger schwenkte im bereits gelb bräunlichen Wasser seine Dreckspfoten. Igitt!

Als wir wieder im Zentrum der Stadt ankamen, hatten wir langsam Hunger und so entschieden wir uns, in ein Restaurant zu gehen, welches uns im Hostel empfohlen wurden.
Mutig wie wir sind, bestellten wir je einen der zwei unterschiedlichen Tagesteller. Zur Vorspeise erhielten wir eine Suppe mit Kartoffeln und wir dachten schon, dass die peruanische Küche gar nicht so anders ist… Auch das Hauptgericht schmeckte eigentlich ganz gut, doch Konsistenz und Farbe einiger Fleischstücke machten uns etwas skeptisch.
Beim Abräumen der Teller konnte es sich Sven nicht verkneifen zu fragen, was wir da eigentlich gegessen hatten und schon das Lächeln der Servierdame verhiess nichts Gutes. Nett erklärte sie uns dann also, dass Svens Gericht aus Kuhmagen bestand und Barbara soeben Fleisch der Kuhfüsse gegessen habe. Vielleicht wäre uns da ein Meerschweinchen doch lieber gewesen…
Auf diesen Schrecken gönnten wir uns dann gerade noch zwei Pisco Sour, eine Spezialität aus Peru, welches aus Traubenbrandy hergestellt wird.

Zum Schluss fuhren wir noch in ein Einkaufszentrum, welches direkt am Meer liegt und Barbara fand tatsächlich einen würdigen Vertreter für ihre geklaute Mammut Jacke.
Mit der neuen Jacke sind wir nun also bestens für Cuzco ausgerüstet, denn auf 3500 Metern könnte es vielleicht doch auch etwas kühler werden.

Das war vielleicht ein Tag. Naja, was einen nicht umbringt, macht einen stark! Spass hatten wir auf jeden Fall!

Rutscht gut! Liebe Grüss
Barbara & Sven


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